(per) Im vergangenen Jahr wurde das Shaxi Rehabilitation Project (SRP) (1), an dem die ETH federführend beteiligt war, abgeschlossen. Im Kornhausforum in Bern wurde nun eine Ausstellung über das Projekt eröffnet. Die Vernissage mit offiziellen Vertretern aus China und der Schweiz sowie den Projektverantwortlichen fand gestern Abend in Bern statt. Die Ausstellung dokumentiert ausführlich den Werdegang des Vorhabens, von den ersten Konzepten bis hin zu den Restaurationsmassnahmen. Grossformatige Fotografien, detailreiche Modelle und Filmaufnahmen illustrieren die Arbeiten, welche die ehemalige Karawanserei Sindeng in der Gemeinde Shaxi, China, wieder auferstehen liess. Die Ausstellung gibt zudem Einblick in die Fertigkeit des traditionellen Handwerks, wie Lehmziegelbau, Steinmetzerei, Schnitzwerk und Malerei. Sie hat auch lokale Bräuche und religiöse Zeremonien zum Thema. Die Schau dauert vom 17.Januar bis zum 5. März. Weiter werden auch zwei Vorträge zum SRP (13. und 20. Februar) gehalten, die durch Referate zum Spannungsverhältnis von moderner und traditioneller Architektur in China ergänzt werden.

Kulturschätze vor Zerfall bewahrt

Das Shaxi-Tal mit der alten Karawanserei Sideng weist ein reiches Kulturerbe und eine intakte Landschaft auf. Sideng wurde ab 617 n. Chr. aufgebaut. Bis in die 50er-Jahre des 20. Jahrhundert war das Städtchen ein wichtiger Marktort an der Seidenstrasse. Der Bau einer lastwagengängigen Umfahrungsstrasse um das Shaxi-Tal herum leitete jedoch den Niedergang des Tals ein. (2) Im Jahr 2000 luden die Verantwortlichen des Jianchuan-Distriktes den Architekten und Planer des ETH-Instituts für Raumplanung und Landschaftsentwicklung, Jacques Feiner, ein, um Entwicklungsmöglichkeiten für ihren Landkreis aufzuzeigen. Die Wahl für ein Projekt fiel auf das Shaxi-Tal mit seinem Marktflecken Sideng.

Die ETH Zürich initiierte schliesslich das Shaxi Rehabilitation Project, das grösstenteils die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und private Organisationen finanzierten. Unter anderem wurden 12 Architektur- und Infrastrukturprojekte abgewickelt, die nicht nur den Erhalte der historischen Bauten zum Ziel hatten, sondern auch die Verbesserung der hygienischen Zustände oder die Armutsbekämpfung.