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Rubrik: News |
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Transgen-Aktivierung durch Gase Tabakrauch und Gene |
(cm) Bisher war bekannt, dass Tabakrauch sich schädigend auf Gene auswirkt, was zu Krebs führen kann. Neu hingegen ist die Tatsache, dass Tabakrauch auch benutzt werden kann, um die Aktivität von eingeschleusten Genen gezielt zu steuern. Diese Errungenschaft ist Forschern aus der Gruppe von ETH-Professor Martin Fussenegger zu verdanken. Die Arbeit wird in der neuen Ausgabe von „Biotechnology and Bioengineering“ erscheinen (1)(2) Erst kürzlich hatten die ETH-Wissenschaftler zum ersten Mal eine biotechnologische Methode entwickelt, die es erlaubt, eingeschleuste Gene, also Transgene, über gasförmiges Acetaldehyd zu aktivieren und regulieren (3). In der neuen Arbeit zeigen nun die Forscher, dass diese Genkontrolle auch mit Tabakrauch, der selber auch Acetaldehyd enthält, sehr gut funktioniert. Weitere Untersuchungen ergaben, dass Acetaldehyd wohl die wichtigste Komponente ist, um die Transgene zu regulieren, dass es durchaus aber noch weitere Tabakrauchbestandteile gibt, die dazu benutzt werden können.
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In einem Prototyp für eine Gentherapie konnte der Tabakrauch zudem bei Mäusen den erhofften Effekt auslösen, indem er die Produktion eines erwünschten Glykoproteins bewirkte. Die ETH-Forscher glauben, dass mit Gas regulierte Transgene therapeutisch wertvoll sein können. Dabei sind sie sich natürlich bewusst, dass beim Tabakrauch die gefährlichen Substanzen entfernt werden müssten, bevor „therapeutisches Rauchen“ eingesetzt würde. Sie merken aber auch an, dass bereits ein Zug an einer Zigarette genügt, um die in ihrer Technik benötigte Menge an Gas zu erhalten. |
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