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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 30.03.2006 06:00

Experiment im Weltraum
Blutzellen im All

(cna) Die ETH fliegt ins All: Das Experiment MIA (Motion and Interact) der Gruppe für Weltraumbiologie der ETH Zürich wird heute an Bord einer Soyuz Trägerrakete auf die Internationale Raumstation (ISS) gebracht. Das Forscherteam um die ETH-Wissenschaftlerin Marianne Cogoli will mit dem Experiment an Bord der ISS einerseits den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Wechselwirkung von zwei verschiedenen Untergruppen von weissen Blutkörperchen (Monozyten und T-Lymphozyten) untersuchen und andererseits die Beweglichkeit von Monozyten auf einer Oberfläche erforschen (1).

„Houston“ im Technopark

Erstmals können die Wissenschaftler das Geschehen auf der Raumstation im eigens betriebenen „Biotechnology Space Support Center“ (BIOTESC) direkt mitverfolgen (2). Das Supportzentrum verfügt über einen eigenen Kontrollraum und ist im Zürcher Technopark angesiedelt. Ausgeführt wird das Experiment von einem Kosmonauten, welcher in Kontakt mit BIOTESC steht und, falls nötig, Unterstützung aus dem Technopark bekommt.

Obwohl die Forscher unmittelbar bei der Durchführung des Experimentes zugeschaltet sind, ist das Eingreifen in das Geschehen nicht einfach und braucht Zeit. Deshalb muss der Ablauf des Versuchs sehr genau geplant werden, erklärt Marianne Cogoli. Dazu gehört auch eine sorgfältige Beschreibung der Experimentabläufe für den Kosmonauten, welcher das Experiment durchführen wird. Der Kosmonaut wurde auch im korrekten Umgang mit der Apparatur für das Experiment trainiert.


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Sechs Einheiten der MIA-Experiment Apparatur in einem Typ 1 Container. Insgesamt fliegen 7 solcher Container ins All. (Bild: Marianne Cogoli) gross

Lange Tradition

Die Erforschung des Einflusses der Schwerelosigkeit auf menschliche weisse Blutkörperchen hat in der Gruppe für Weltraumbiologie an der ETH eine lange Tradition. 1983 wurde in einem ersten Experiment entdeckt, dass die Blutkörperchen im Reagenzglas in der Schwerelosigkeit nicht aktiviert werden. „Seither versuchten wir in einer Reihe von Experimenten die Ursache dafür herauszufinden“, erklärt Marianne Cogoli.

Vor gut drei Jahren verlor die Gruppe für Weltraumbiologie zwei Experimente auf der Raumfähre Columbia, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre auseinanderbrach und zerstört wurde (3). Bei dem aktuellen Experiment MIA handelt es sich laut Marianne Cogoli nicht um eine Wiederholung der damaligen Versuche. Aber das Experiment LEUKIN von Augusto Cogoli, welches als nächstes im September 2006 fliegen wird, soll die damals verlorenen Daten wiedergewinnen.


Fussnoten:
(1) Zur Website der Gruppe für Weltraumbiologie: www.spacebiol.ethz.ch
(2) Mehr Informationen zum BIOTESC: www.spacebiol.ethz.ch/biotesc/index
(3) "ETH-Life"-Bericht über die Columbia-Tragödie: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/shuttlekatastrophe.html



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