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Rubrik: News
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Publiziert: 09.05.2001 06:00

Wissensfestival umgezogen
ETH / Uni - Marktplatz des Wissens

(nst) Mit dem Umzug von der Zürcher Bahnhofshalle in die Hallen von Uni und ETH hat sich gestern Abend das Festival Science et Cité dorthin verlagert, wo das Wissen produziert wird. Zu Beginn konnten Luftballone in den Himmel geschickt werden - versehen mit einem Wunsch der "Cité" an die "Science". Allerdings braucht's die tatkräftige Mithilfe der Finderinnen und Finder, wenn dieser Wunsch beim Adressaten ankommen soll - eine schöne Symbolisierung des notwendigen Miteinanders von Gesellschaft und Wissenschaft.

Gemeinsam betraten Uni-Rektor Hans Weder und ETH-Präsident Olaf Kübler die Bühne in der ETH-Haupthalle, um sie nach kurzer Begrüssung wieder freizugeben für einen bunten Strauss von Kurzvorträgen, die Einblick boten in aktuelle Forschungsprojekte.

prof. felicitas pauss
Gute Wünsche für die Wissenschaft: Uni-Rektor Weder und ETH-Präsident Kübler beim Ballonwettbewerb.

Felicitas Pauss zum Beispiel, Professorin am ETH-Institut für Teilchenphysik, erklärte, wie mit gigantischen Teilchenbeschleunigern etwa am CERN bei Genf, die kosmischen Bedingungen kurz nach dem Urknall simuliert werden.


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prof. felicitas pauss
Erklärt, warum riesige Anlagen für die Erforschung kleinster Teilchen benötigt werden: Physikerin Felicitas Pauss.

Die Medizinhistorikerin Iris Ritzmann stellte anhand der Anatomie im Zürich des 18. Jahrhunderts dar, wie sich die Wissenschaft (auch) in vergangenen Epochen gegen forschungsfeindliche Tendenzen behaupten musste: Für das Sezieren von Leichen zu Forschungszwecken war eine gehörige Portion Mut erforderlich, denn auch im damals schon aufgeklärten Zürich war dies zum Teil nur unter Lebensgefahr möglich. Die Öffentlichkeit bezichtigte Gelehrte, die solches taten, der Gotteslästerung.

Der Biochemiker Andreas Plückthun zeigte, was "Goldsuche" im 21. Jahrhundert bedeutet: nämlich die Erforschung der Strukturen von Proteinen - eine zentrale Voraussetzung, um etwa Medikamente wie die bereits segensreichen Protease-Hemmer für die HIV-Thearpie herstellen zu können. Auch wenn Plückthuns Forschungsdesign für Nichtfachleute wohl allzu rasant über die Bühne ging, wurde klar, dass Uni und ETH hier gemeinsam einen ganz wichtigen nationalen Forschungsschwerpunkt initiiert haben. Weitere Referate bezogen sich auf Methoden der psychologischen Beratung, auf "Wahrheit und Dichtung" bei Zahnimplantaten oder auf verletzte Nervenfasern, die wieder zum Wachsen angeregt werden sollen.

Das zahlreich erschienene Publikum - nach dem Run auf die Wannerhalle nicht mehr erstaunlich - liess sich auch von der, gelinde gesagt, ungünstigen Akustik in der ETH-Haupthalle nicht gross beeindrucken, die noch akzentuiert wurde durch einen gleichzeitig stattfindenden Apéro einen Stock höher. Die Organisatoren schalteten schnell, unterbrachen die Veranstaltung und zügelten die Bestuhlung flugs vom Ost- in den Westteil der Halle, mit hörbarem Erfolg. Die Haupthalle der ETH - für ein paar Tage also verwandelt in einen Marktplatz des Wissens. Nicht zuletzt die Wissensbar generiert eine Atmosphäre, wo der anvisierte lockere Austausch auch tatsächlich stattfinden kann.


Literaturhinweise:
Aktuelles zum Zürcher Festival des Wissens finden Sie unter www.wissensfestival-zh.ch/index.html



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