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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Surprise
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Publiziert: 27.05.2004 06:00

Konzerte des akademischen Chors und Orchesters
Gratis in die Tonhalle

(ae) „O Musika…“ . Ihr Lob spielen und singen auch dieses Semester das akademische Orchester (AOZ) (1) und der akademische Chor (ACZ) (2). Mit der Violinsolistin Ina Dimitrova führt das Orchester Werke von Sibelius und Schostakowitsch auf. Sie werden am 17. Juni in der Tonhalle Zürich unter der Leitung von Johannes Schaefli erklingen. Der Chor, dirigiert von Anna Jelmorini und begleitet von der Neuen Elbland Philharmonie, lässt Mozart und Poulenc, Klassik und Moderne, aufeinander treffen. Die Zürcher Aufführung findet ebenfalls in der Tonhalle, am 21. Juni, statt.

Finnische Romantik

Die Finlandia, das erste Stück des Orchesters, ist eine der populärsten Kompositionen des Finnen Jean Sibelius (1865-1957). Sie entstand um die Jahrhundertwende, als der passive Widerstand des finnischen Volkes gegen die russische Herrschaft begann. Sibelius komponierte die Finlandia als „Kampfeslied und Siegeshymne“ anlässlich einer Protestfeier gegen die Unterdrückung von Bürgerrechten. Mit den mächtigen, drohenden Harmonien ihres ersten Motivs und dem brennenden Flehen ihrer Hymne lässt die Finlandia den Zuhörer teilhaben an der unterschwellig rebellischen Stimmung jener Tage.

Im Vergleich zur Finlandia hört sich das Thema des nächsten Stücks, des Violinkonzerts in d-moll, eher lieblich an. Das einzige Konzert von Sibelius zeigt grosse Gegensätze: Zu Beginn erklingt über flimmernden Geigenakkorden das Hauptthema in der Solovioline. Im melodischen „Adagio di molto“ sind dann Anklänge an die finnische Volksmusik zu finden. Der energische Finalsatz ist schliesslich durch sich stetig wiederholende Rhythmen geprägt, über denen sich die Violine in waghalsiger Virtuosität erhebt.

Groteske auf Stalin

Die zehnte Symphonie in e-moll von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975), die zum Schluss ertönen wird, löste Mitte der Fünfzigerjahre Kontroversen aus. Später erklärte der russische Komponist: „Niemand hat bis heute erraten, worum es in dieser Symphonie geht: Um Stalin und die Stalin-Ära.“ Schostakowitsch verwendete zu diesem Zweck unter anderen das musikalische Genre der Groteske. In seiner „Stalin-Symphonie“ verzerrte und verfremdete er zum Beispiel ein Thema aus der Oper „Boris Godunow“ von Modest Mussorgsky. So entsteht ein verschlüsseltes Porträt des Diktators aus der Sicht eines Systemkritikers in der inneren Emigration.

Chorwerke seelenverwandter Komponisten

Genau 180 Jahre liegen zwischen den beiden Sakralwerken, die der akademische Chor aufführen wird: Die Krönungsmesse (1779) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und das Gloria (1959) von Francis Poulenc (1899-1963). Wer hier ein Aufeinanderprallen von Klassik und Moderne befürchtet, wird überrascht sein. Die Komponisten sind einander ähnlicher, als man denken könnte: Die Musik von beiden ist lebhaft und verspielt, und beide komponierten eingängige und vitale Kirchenmusik, wie die Krönungsmesse und das Gloria.

Die Krönungsmesse ist eine der vielleicht meistgesungenen Messen. Das nur 25-minütige Kleinod verdankt seine Beliebtheit wohl den eingängigen, fast volkstümlichen Melodien und einem Orchester von sinfonischer Besetzung. Übrigens stammt der Name Krönungsmesse nicht von Mozart, sondern tauchte erst über acht Jahrzehnte nach Mozarts Tod erstmals auf. Vermutlich weil das Werk während der Krönungsfeierlichkeiten Leopolds II in Prag und – nach dessen plötzlichem Tod – für Franz I aufgeführt wurde.

Sakralwerk mit Jazzpassagen

Während Mozart die Krönungsmesse im Alter von 23 Jahren schrieb, zählt das Gloria von Poulenc zu dessen Spätwerken. Er schrieb es mit 60 Jahren. Der Musik-Liebhaber wird in diesem Sakralwerk Elemente der Musik Schönbergs und Strawinskys entdecken. Ja sogar Jazz-Passagen und leicht eingängige Weisen, die wie improvisiert klingen mögen. Das Gloria erscheint als sakrales Werk vielleicht verspielt und parodistisch. Doch Poulenc war es ernst: Nach dem Tod eines engen Freundes hatte er sich dem Katholizismus zugewandt. Das Gloria entstand erst in diesem Lebensabschnitt.

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Konzertprogramm Akademisches Orchester Zürich (AOZ):

auflistungszeichen Jean Sibelius: Finlandia
auflistungszeichen Jean Sibelius: Violinkonzert Op.47 in d-moll
auflistungszeichen Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Op.93 in e-moll
auflistungszeichen Violinsolistin: Ina Dimitrova

Konzertdaten AOZ:

auflistungszeichen Sonntag, 13. Juni 2004, Steiner-Schule Wetzikon, 19.30 Uhr
auflistungszeichen Dienstag, 15. Juni 2004, Goetheanum Dornach, 20.15 Uhr
auflistungszeichen Donnerstag, 17. Juni 2004, Tonhalle Zürich, 19.30 Uhr

Vorverkaufsstellen AOZ:

Zürich: BIZZ, 01.221.22.83; Jecklin beim Kunsthaus, 01.253.76.76


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Mit dem akademischen Orchester spielt dieses Semester die Violinsolistin Ina Dimitrova. (Bild: Ueli Strebel) gross

Erleben sie selbst, wie das akademische Orchester und der Chor die Werke umsetzen. Für die Konzerte des Chores und des Orchesters in der Tonhalle verlost „ETH Life“ in den beiden folgenden Wettbewerben je zwei Freikarten.

Wettbewerb: Akademisches Orchester Zürich

Für die Gratiskarten des akademischen Orchesters müssen Musikinteressierte bis am Dienstag, 15. Juni, mit nachfolgendem Formular folgende Frage beantworten.


Wettbewerbsfrage Akademisches Orchester

Welche Form hat das Sibelius-Denkmal in Helsinki?

Antwort: 
Ihr Name: 
Ihre Tel.nr.: 
Ihre E-Mail: 

Die Gewinnerinnen oder die Gewinner werden am Dienstag, 15.6.2004, telefonisch benachrichtigt.

 

Die Gewinnerin oder der Gewinner müssen am Dienstag, 15. Juni, zwischen 11.00 und 16.00 telefonisch erreichbar sein (bitte Telefonnummer, idealerweise Handynummer angeben).

Wettbewerb: Akademischer Chor Zürich

Für die Gratiskarten des akademischen Chors müssen Musikinteressierte bis am Donnerstag, 17. Juni, mit nachfolgendem Formular folgende Frage beantworten.


Wettbewerbsfrage Akademischer Chor

Welcher der folgenden Organisationen gehörte Mozart an?

Antwort: 
Ihr Name: 
Ihre Tel.nr.: 
Ihre E-Mail: 

Die Gewinnerinnen oder die Gewinner werden am Donnerstag, 17.6.2004, telefonisch benachrichtigt.

 

Die Gewinnerin oder der Gewinner müssen am Donnerstagmorgen, 17. Juni, zwischen 11.00 und 16.00 telefonisch erreichbar sein (bitte Telefonnummer, idealerweise Handynummer angeben).

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Konzertprogramm Akademischer Chor Zürich (ACZ):

auflistungszeichen Francis Poulenc: Gloria
auflistungszeichen Wolfgang Amadeus Mozart: Krönungsmesse
auflistungszeichen Solisten: Tatjana Gazdik, Ulrike Andersen, Paolo Vignoli, Fabrice Raviola

Konzertdaten ACZ:

auflistungszeichen Sonntag, 13. Juni 2004, Dom zu Meissen, Deutschland, 18.00 Uhr
auflistungszeichen Montag, 21. Juni 2004, Tonhalle Zürich, 19.30 Uhr

Vorverkaufsstellen ACZ:

Zürich: Migros City, 01.221.16.17; Jecklin beim Kunsthaus, 01.253.76.76


Fussnoten:
(1) Akademisches Orchester Zürich: www.aoz.ethz.ch
(2) Akademischer Chor Zürich: www.acz.ethz.ch



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