(cm) Trauer, Verzweiflung, Ausbruch massloser Wut, kurze hoffnungsvolle Momente und traurige Melancholie durchlebt Arianna, als sie von ihrem geliebten Theseus alleine auf der öden Insel Naxos zurückgelassen wird. Kaum einem Komponisten ist es gelungen, die berühmte Liebesgeschichte des klassischen Altertums so berührend zu vertonen wie Claudio Monteverdi (1567-1643) in seinen Madrigalen.

Im Mittelpunkt des Interesses seiner Zeit stand die Frage, wer wem zu dienen habe, die Musik dem Wort oder umgekehrt. Monteverdi setzt die Sprache als Mittel der "affetti" - der dramatischen und erheiternden Gemütsbewegungen - ein. Damit sagt er sich von der Tradition und den Konventionen der früheren polyphonen Musik los. Wichtig ist der Rückgriff auf das "parlando", das seine Wirkung aus der unmittelbaren Nähe zum gesprochenen Wort bezieht.

colla voce, das Vokalensemble der Uni und ETH Zürich interpretiert diesen Frühling Madrigale von Monteverdi aus dem fünften und sechsten Buch mit Stücken wie "Cruda Amarilli" und "Lamento d' Arianna". Die Leitung hat der Basler Dirigent Lukas C. Reinitzer. Eine echte Identifikation mit der Musik sowie feinste stilistische und musikalische Nuancen auszuarbeiten sind ein wichtiges Bestreben des Ensembles. Der 1. Preis am Valiant forum für junge Chöre und Orchester 2001 ist für colla voce Bestätigung und Ansporn, den eingeschlagenen musikalischen Weg weiter zu verfolgen.

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