(cm) Leidenschaft findet man nicht nur in der Forschung, sondern selbstverständlich auch in Beziehungen. Ein extremes Beispiel dafür ist die Bibel-Geschichte von Judith und Holofernes. ETH Life verlost für die Umsetzung von «Judith» durch den Lausanner Fabrice Gorgerat und seiner Compagnie Jours Tranquilles (1) zwei Freikarten für die Aufführung am 16. Februar im Theaterhaus Gessnerallee (2).

In der klassischen Erzählung schläft Judith mit Holofernes, dem Feind ihres Volkes, und schneidet ihm anschliessend den Kopf ab. Gorgerat hat nun für die aktuelle Inszenierung des Sfoffes einen Kunstrgriff gefunden: er stellt sich diese furchterregend furchtlose, berechnende und mörderische Frau in seiner Küche vor, in seinem Bad, in seinem Alltag, heute. In heftigen, sinnlichen und witzigen Bildern erzählt er von dem absoluten Gefühl, nach dem man sich immer sehnt, das man aber nicht aushalten würde, wenn es real wäre. Und von den Strategien von Dominanz und Unterwerfung, in denen Männer wie Frauen letztlich mit trauriger Unbeholfenheit ihre Sehnsucht nach Liebe formulieren.

Fabrice Gorgerat und die Compagnie Jours Tranquilles kommen weitgehend ohne Worte aus, vertrauen vielmehr emotional aufgeladenen Bildern und Situationen und vor allem der Leidenschaft der Darsteller, ohne den Sinn für die absurde Komik extremer Momente zu verlieren. Das Theaterhaus Gessneralle bietet damit gemäss eigenen Angaben ein Stück an, das den Verstand verwirrt und an die Nieren geht.

"Judith":

Theater In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Mittwoch 16.02. 20:00 Uhr, Theaterhaus Gessnerallee

Konzept und Regie Fabrice Gorgerat Mit Ludovic Barth, Stéphane Blok, Mathylde Demarez, Anne Maud Meyer Bewegungsregie Karin Vyncke Bühne Estelle Rullier Musik Aurélien Chouzenoux, Stéphane Blok Kostüme Anne Van Brée Dramaturgie Marc Klugkist, Benoit Luporsi Bühnenbau Serge Perret Produktionsleitung Ivan Pittalis Produktion Cie Jours Tranquilles Lausanne Koproduktion Theâtre Arsenic Lausanne

weiter