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Rubrik: Surprise |
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Das „Jahrhundertwerk“ von Max Frisch im Theater Basel Stiller auf der Bühne |
(cna) Nicht nur das Max Frisch-Archiv an der ETH hat sich zum Jubiläum des Romans „Stiller“ etwas Spezielles einfallen lassen (1). Auch das Theater Basel greift das literarische Werk 50 Jahre nach dessen Erscheinen auf und bringt es im Dezember zur Spielzeiteröffnung auf die Bühne (2). ETH Life verlost zweimal zwei Tickets für die Aufführung vom 18. Dezember. Die Geschichte des Bildhauers Anatol Ludwig Stiller ist eine Geschichte über die Ablehnung der begrenzten Alltagswirklichkeit und das Ringen mit der eigenen Identität. Ein Mann wird bei der Einreise in die Schweiz am Bahnhof verhaftet. Er ist mit einem Schiff von Mexiko nach Paris gereist und dann mit dem Zug in die Schweiz gefahren. Er behauptet, sein Name sei James Larkins White. Doch sein Pass stellt sich später als gefälscht heraus und ein Mitreisender im Zug will in ihm den vor sechs Jahren spurlos verschwundenen Stiller erkannt haben. Flucht in ein neues Leben „Ich bin nicht Stiller!“ - Bei dieser Aussage, die den ersten Satz des Romans bildet, bleibt der Reisende auch später, als er sich in Untersuchungshaft befindet. Er verleugnet beharrlich der Gesuchte zu sein. Deshalb wird er nach und nach mit Menschen konfrontiert, die mit dem Verschollenen Stiller in Beziehung stehen. Eine besondere Rolle spielt dabei seine Ehefrau Julika, eine ehemaligen Ballett-Tänzerin. Schliesslich häufen sich die Beweise, dass White und Stiller ein und dieselbe Person sind. Der Protagonist des Romans selbst muss einsehen, dass seine Flucht in eine neue Identität und aus dem Leben, das er selbst für gescheitert hält, missglückt ist. „Du sollst dir kein Bildnis machen! ... Wenn man einen Menschen liebt, so lässt man ihm doch jede Möglichkeit offen und ist trotz allen Erinnerungen einfach bereit, zu staunen ...“ schreibt Frisch in seinem Roman über die Wunschvorstellungen Stillers. Der Roman greft somit ein zentrales Thema im Schaffen des Autors auf: Die intensive Beschäftigung mit der eigenen Person und die Macht des Umfeldes. Auch wenn der Hauptfigur die grosse Veränderung nicht gelingt, stellt aber für Frisch der 1954 erschiene Roman eine klare Zäsur in seinem Leben dar. Der Zürcher Künstler trennte sich von seiner Frau und gab seinen Beruf als Architekt auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. „Stiller“, Frischs erster Roman, verkaufte sich millionenfach. Basler Aufführung mit Kinogrössen Die facettenreiche Geschichte wird im Dezember am Theater Basel aufgeführt. Die Rolle von Anatol Stiller spielt Michael Neuenschwander, der unter anderem aus Kinofilmen wie „Nachbeben“ oder „Stille Liebe“ bekannt ist. Regie führt Schauspieldirektor Lars-Ole Walburg. Vorstellungen finden an folgenden Tagen statt: 27.11.2004, 1.12.2004, 8.12.2004, 11.12.2004, 18.12.2004, 29.12.2004
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Falls Sie an der "Stiller"-Vorstellung vom 18. Dezember im Theater Basel dabei sein möchten, müssen Sie folgende Wettbewerbsfrage richtig beantworten: Wie lautet der Nachname von Stillers Gefängniswärter? Die Gewinnerin oder der Gewinner müssen am Dienstag, 14. Dezember telefonisch oder per Mail erreichbar sein (bitte Telefonnummer, idealerweise Handynummer, angeben). |
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Fussnoten:
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