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Rubrik: Tagesberichte |
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2005, das Weltjahr der Physik – auch die ETH macht mit Einstein – Privat und ganz persönlich |
Hundert Jahre nach Albert Einsteins annus mirabilis wird wieder gefeiert: Die UNESCO hat das 2005 zum Weltjahr der Physik erklärt. Mit dem Anlass wird an Einsteins Fachaufsätze erinnert, die 1905 die Welt der Physik veränderten.An der ETH findet im Juni ein Einstein-Symposium statt. Von Michael Breu Die Titel sind trocken und klingen wenig spektakulär. Im März 1905 berichtete Albert Einstein in den Annalen der Physik „Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt“ und legte damit den Grundstein für den Physik-Nobelpreis, den er 1921 erhielt. Die Arbeit erklärte den photoelektrischen Effekt durch die Annahme einzelner Lichtquanten.
Einen Monat später legte Einstein an der Uni Zürich seine Dissertation mit dem Titel „Über eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen“ ab, im Mai 1905 folgte eine Arbeit über die Brownsche Bewegung, im Juni publizierte er über die „Elektrodynamik bewegter Körper“ (spezielle Relativitätstheorie), und kurze Zeit später folgte ein Nachtrag zur bereits veröffentlichten Relativitätstheorie, welche die wohl bekannteste Formel beinhaltete: E=mc2. Diese fünf Arbeiten sorgten für tief greifende Veränderungen in der Welt der Physiker: „Zweieinhalb Jahrhunderte lang hatte Newtons Principia Mathematica als unumstössliches Fundament aller Physik gegolten“, schreibt Ze’ev Rosenkranz im kürzlich erschienenen Buch „Albert Einstein. Privat und ganz persönlich“ (1). Ende des 19. Jahrhunderts seien jedoch Risse in diesem Theoriegebäude sichtbar geworden; so zeigten zum Beispiel Experimente den Wellencharakter des Lichts. Einstein hat das Thema aufgegriffen und in ein neues, elegantes Theoriegebilde verpackt, das auch heute noch seine Gültigkeit hat. Im 2005 wird nun an Einsteins „Wunderjahr“ erinnert; die UNESCO ruft zum Weltjahr der Physik (2) auf. In der Schweiz werden die Anlässe von der Swiss Physical Society(3)koordiniert.
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An der ETH Zürich – Einstein war von 1912 bis 1914 hier Professor für Theoretische Physik – wird das Jubiläum mit einem Einstein Symposium gefeiert (4). Vom 7. bis 11. Juni treffen sich im Audimax namhafte Physiker – unter anderem Boris Altshuler von der Princeton University, Claude Cohen-Tannoudji von der Ecole Normale Superieure in Paris, David J. Gross von der University of California in Santa Barbara, Wolfgang Ketterle vom MIT in Cambridge und Kurt Wüthrich von der ETH Zürich. Das Symposium wird organisiert von ETH und Uni Zürich sowie von der Latsis Foundation. Weiter wird im Hauptgebäude der ETH vom 1. bis 29. Oktober die Ausstellung „Einstein in Zürich – Einstein gestern, heute, morgen“ gezeigt. Eingebettet in die 150-Jahr-Feier der ETH sind weiter die Nächte der Physik (17. und 18. Juni) sowie Schulbesuche für Kinder der Primar- (14.-18. März) und Sekundarklassen (7.-11. März). Eine ganze Reihe verschiedener Veranstaltungen gibt es in Bern zu sehen (5). Unter anderem stellt das Historische Museum Bern vom 16. Juni 2005 bis 17. April 2006 eine Sonderausstellung über das Wirken von Albert Einstein vor. Weiter zeigt ein Einsteinpfad die Berner Jahre des Physikers. Einstein wird also gleich an mehreren Veranstaltungen im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig wie das Weltjahr der Physik findet im 2005 das „Jahr der Technik“ statt. „Das Jahr der Technik ist ein loser und temporärer Zusammenschluss von Organisationen, die als Lobby für Technik und Forschung im Jahr 2005 gemeinsam auftreten und dabei eine Vielzahl technikorientierter Kongresse, Jubiläen und Veranstaltungen als gemeinsame Plattform benützen“, heisst es auf der Homepage des Trägervereins (6). So feiern Swiss Engineering STV (100 Jahre), die ETH Zürich (150 Jahre), die EMPA (125 Jahre) und Swissmem (100 Jahre) ein Jubiläum, und es finden Kongresse wie „science et cité“ statt. Ruedi Noser, Zürcher FDP-Nationalrat und Zentralpräsident der Swiss Engineering STV, sagt: „Wir brauchen wieder mehr Uhrenmacher und weniger Leute, die uns sagen, wie spät es ist: Technische Entwicklungen sind eine solide Grundlage für Innovation, Wachstum und Wohlstand.“ |
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Literaturhinweise:
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