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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 14.01.2005 06:00

Begegnungen ermöglichen
ETH-Jubiläum lanciert

Die ETH will ihr Jubiläum nutzen, um verschiedene Begegnungsplattformen zu bieten. Dabei soll zurück und in die Zukunft geblickt werden. Eine erste indirekte Begegnung mit der Öffentlichkeit fand am Donnerstag statt, indem die ETH die Medien auf dem Hönggerberg über das Jubiläumsjahr informierte.

Von Christoph Meier

„Nehmt die ernste Stimmung wahr, denn sie kommt so selten“ schrieb Johann Wolfgang von Goethe. ETH-Präsident Olaf Kübler griff das Zitat des deutschen Dichters nicht wörtlich auf, doch liess er es an der Informationsveranstaltung der ETH zur ihrem 150 Jahre Jubiläum anklingen, indem er auf die schöne Sitte verwies, Zeitmarken zu nutzen, um aus einer feierlichen Distanz zurückzublicken, sich zu positionieren und in die Zukunft zu schauen.

Rückblickend erachtet Kübler die ETH-Gründung als eine beachtenswerte Kühnheit, indem sich die föderal strukturierte Schweiz dazu entschloss, eine nationale Hochschule zu gründen. Auch wenn die ETH in der Schweiz verwurzelt bleibe, gelte es heute, sie neu im globalen Raum zu positionieren. Dazu gehöre unter anderem auch die vermehrte Verwendung der englischen Sprache als lingua franca - beziehungsweise common language - der Wissenschaft. Darum auch das Jubiläumsmotto „Welcome tomorrow“.

Information: Treibstoff der Zukunft

Ausblickend skizzierte der Präsident vier zentrale Wissensfelder der Zukunft. Eines davon sind die Informationswissenschaften. Denn der Geist werde wichtiger als die Materie, und so wie früher die Energie der Treibstoff für den Fortschritt gewesen sei, so nehme heute die Information diese Stellung ein. Die neuen Möglichkeiten, grosse Informationsmengen zu verarbeiten, erweitern gemäss Kübler auch das heute boomende Feld der Life Sciences. So können sich diese heute zunehmend mit ganzen Systemen befassen. Das schlägt sich auch im von der ETH forcierten Forschungsgebiet der Systembiologie nieder. Als weitere Schwerpunkte führte der Präsident die Nachhaltigkeit und die Gestaltung der Umwelt an. Dabei erwähnte er, dass die Primärproduktion von Nahrungsmitteln ohne gentechnisch veränderte Organismen kaum nachhaltig sein könne.

Beim Technologietransfer will Olaf Kübler die ETH so positionieren, dass sie in den nächsten drei bis vier Jahren ihre entsprechenden Aktivitäten verdoppelt. Grössere Aufmerksamkeit wird die ETH auch den Studienanfängern widmen.


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Positioniert die ETH im Jubiläumsjahr: Olaf Kübler. gross

So sollen sie anhand eines Assessments besser auf ihre Zukunft vorbereitet werden. In der Fragerunde erwähnte Kübler denn auch, dass die Anzahl Studienabbrüche noch zu hoch sei. Er hielt aber fest, dass weiterhin die Schweizerische Matur genügt, um an der ETH studieren zu können. Wie bereits am Apéro am Vorabend erwähnte Kübler gegenüber den Medienvertretern die Hilfsanstrengungen der ETH im Zusammenhang mit dem Seebeben in Asien als Beispiel dafür, wie die Hochschule die Frage nach Sinn und Verantwortung der Wissenschaft beantworten will.

Dialog suchen

Wofür das Jubiläum steht und mit welchen Inhalten es gefüllt werden soll, erläuterte der Jubiläumskoordinator, Meinrad Eberle, und vier ETH-Angehörige, deren Köpfe auch in der Werbekampagne zu den Festaktivitäten immer wieder auftauchen. Letztere stellten die vier Jubiläumsschwerpunkte „ETH unterwegs“, „ETH für alle“, „ETH Visionen“ und „ETH zuhause“ vor. Diese dienen letztlich alle als Begegnungsplattformen, sei es innerhalb oder ausserhalb der Hochschule.

Eberle wies darauf hin, dass das Jubiläum die ETH als Vertreterin der Wissenschaft und Technik für die Gesellschaft von morgen präsentieren soll. Wenn von aussen die Frage nach dem Sinn von Grundlagenforschung oder Ingenieurwissenschaften auftauche, dann habe die ETH ein Problem oder zumindest Erklärungsbedarf, meinte der Jubiläumskoordinator. Er will anhand eines Dialoges mit der Gesellschaft, dieser vermehrt aufzeigen, dass die Steuergelder für die ETH gut investiert sind. In Bezug auf die zwölf Millionen Franken für das Jubiläum, die nicht aus Steuergeldern stammen, meinte Eberle, es gehe nicht nur um den Betrag. Wichtig sei, was geboten wird - und das sei viel.


Literaturhinweise:
150 Jahre ETH: www.150jahre.ethz.ch/



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