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Rubrik: Tagesberichte |
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OSCOM: Konferenz zu OpenSource CMS Inhalt mit System |
Heute beginnt an der ETH eine dreitägige internationale Konferenz zu OpenSource Content Management Systemen (OSCOM). Solche Systeme mit offenem Quellcode (OpenSource, siehe Kasten) bewähren sich insbesondere bei der Entwicklung von Internet-Auftritten im Hochschulbereich. Drei Beispiele dafür sind die neuen Inhalts-Verwaltungs-Systeme der ETH (basierend auf Zope/Silva), der Uni Zürich (basierend auf Apache Lenya) und von „ETH Life“, welches das auf AxKit aufgebaute „LifeCMS“ verwendet. Die OpenSource CMS-Konferenz OSCOM ist für die ETH nicht völlig neu, denn die weltweit erste Konferenz zu diesem Thema fand vor zweieinhalb Jahren ebenfalls an der ETH statt. (1) Zurück zum Ursprung Nach zwei Abstechern nach Übersee an die amerikanischen Elite-Universitäten Berkeley (2002) und Harvard (2003), kehrt die OSCOM dieses Jahr wieder nach Europa und an die ETH zurück. „Wir haben bemerkt, dass aufgrund der verschärften Einreisebestimmungen in die USA europäische Konferenz-Teilnehmer nicht mehr gerne nach Amerika reisen“, erklärt der OSCOM-Organisator Michael Wechner (siehe Bild) den Grund, warum die Konferenz dieses Jahr wieder in Europa stattfindet.
Unterschiedliche Systeme an Uni und ETH Im Wirrwarr von hunderten verschiedener CM-Systeme scheint sich noch kein eindeutiger Favorit durchgesetzt zu haben. „Auf eine Konsolidierung wird man noch einige Zeit warten müssen, denn die Bedürfnisse der Anwender sind zu verschieden, als dass man sie mit einem einzigen System alle abdecken könnte“, erklärt der CMS-Spezialist Michael Wechner. Doch im OpenSource-Bereich scheinen sich gemäss Wechner zwei Systeme zunehmender Beliebtheit zu erfreuen: Basierend auf der Programmiersprache Java ist dies einerseits das von Wechner initiierte CMS Apache Lenya, das zukünftige Standard-CMS an der Uni, andererseits das auf der Sprache Python basierende Zope, das Standard-CMS an der ETH.
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Einen anderen Weg wählte vor drei Jahren die ETH-Zeitung „ETH Life“ und beauftragte nach ausführlicher Evaluation ein Team von ETH-Absolventen und Studenten mit der Neu-Implementation eines Redaktionssystems auf OpenSource-Basis. (2) Die grundsätzliche Idee hinter „LifeCMS“ besteht gemäss Entwickler Christian Jaeger im Einsatz eines virtuellen Datei-Systems mit Versionierung und Workflow. Das Konzept von „LifeCMS“ wurde im Rahmen von zwei weiteren Websites erweitert, einerseits für die Suche nach Theaternachwuchs (3), und anderseits bei kontroversen Wissenschaftsdiskussionen. (4) Jaeger präsentiert das System „LifeCMS“ am nächsten Freitag, 1. Oktober um 14:00 im Hörsaal HG G3. Die Welt beherrschen Damit solche Ansätze von bisher wenig bekannten CMS über die eigene Community hinaus wahrgenommen werden, wurde für dieses Jahr eine Aufspaltung in drei Tracks vorgenommen. Unter Titeln wie „gluing people and code together“ tauschen im „Developers Track“ Entwickler untereinander ihre zukunftsweisenden Ansätze von auch noch unfertigen CMS-Lösungen aus. Im Gegensatz dazu richtet sich der Business Track an Firmen und ihre Entscheidungsträger, die sich anhand von einheitlich erfassten Kriterien über bestehende Systeme informieren wollen. Hier finden sich Beiträge zu Plone, Lenya oder „a comparison of 7 CMS“. Der letzte Track befasst sich ausschliesslich mit Software-Produkten des erfolgreichen Apache-Projekts. So ist beispielsweise das Ziel von Beitrag 12 kein geringeres als „dominating the world“. Spezial-Rabatt für ETH-Studis Im Vergleich zur ersten CMS-Konferenz vor zweieinhalb Jahren an der ETH hat sich sowohl die Quantität der Präsentationen, als auch die Konferenzgebühr von 500 US-Dollar massiv erhöht. „Da wir so viele interessante Projekte haben, mussten wir die Konferenz auf drei Tage und drei Tracks erweitern“, erklärt Organisator Wechner die Expansion. Und die Eintrittsgebühr orientiere sich an derjenigen der Apache-Konferenz. Doch Wechner, einst selbst Physikstudent an der ETH, ergänzt: “Als Gegenleistung dafür, dass die ETH uns die Konferenzräumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt, profitieren ETH-Studierende von einem reduzierten Dreitagespass für nur 100 Dollar.“ Wer sich noch günstiger über das Thema informieren will, der besucht morgen Donnerstagabend die kostenlose Podiumsdiskussion …oder er versucht sein Glück im „ETH Life“-Wettbewerb (siehe Kasten unten).
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Literaturhinweise:
Fussnoten:
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