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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 29.09.2004 06:00

OSCOM: Konferenz zu OpenSource CMS
Inhalt mit System

Heute beginnt an der ETH eine dreitägige internationale Konferenz zu OpenSource Content Management Systemen (OSCOM). Solche Systeme mit offenem Quellcode (OpenSource, siehe Kasten) bewähren sich insbesondere bei der Entwicklung von Internet-Auftritten im Hochschulbereich. Drei Beispiele dafür sind die neuen Inhalts-Verwaltungs-Systeme der ETH (basierend auf Zope/Silva), der Uni Zürich (basierend auf Apache Lenya) und von „ETH Life“, welches das auf AxKit aufgebaute „LifeCMS“ verwendet.

Von Jakob Lindenmeyer

Die OpenSource CMS-Konferenz OSCOM ist für die ETH nicht völlig neu, denn die weltweit erste Konferenz zu diesem Thema fand vor zweieinhalb Jahren ebenfalls an der ETH statt. (1)

Zurück zum Ursprung

Nach zwei Abstechern nach Übersee an die amerikanischen Elite-Universitäten Berkeley (2002) und Harvard (2003), kehrt die OSCOM dieses Jahr wieder nach Europa und an die ETH zurück. „Wir haben bemerkt, dass aufgrund der verschärften Einreisebestimmungen in die USA europäische Konferenz-Teilnehmer nicht mehr gerne nach Amerika reisen“, erklärt der OSCOM-Organisator Michael Wechner (siehe Bild) den Grund, warum die Konferenz dieses Jahr wieder in Europa stattfindet.


OpenSource-Software (OSS) und Content Management Systeme (CMS)

„OpenSource” und “Free Software” sind Zertifizierungsbegriffe, die den freien Zugang zum Programmtext eines Computer-Programms und ebenso die freie Verbreitung und Verwendung desselben regeln. Die bekanntesten Beispiele von OpenSource Software sind das Betriebssystem Linux, der weltweit meistgenutzte Webserver Apache oder das Textverarbeitungs-Programm TeX oder LaTeX.

Ein Content Management System (CMS) ist eine Software zur Verwaltung von Inhalten grosser Websites. Dadurch können beispielsweise Nicht-Fachleute ohne HTML-Kenntnisse mit Hilfe eines gewöhnlichen Web-Browsers mit andern Nutzern gleichzeitig Web-Inhalte erfassen, importieren und publizieren



Unterschiedliche Systeme an Uni und ETH

Im Wirrwarr von hunderten verschiedener CM-Systeme scheint sich noch kein eindeutiger Favorit durchgesetzt zu haben. „Auf eine Konsolidierung wird man noch einige Zeit warten müssen, denn die Bedürfnisse der Anwender sind zu verschieden, als dass man sie mit einem einzigen System alle abdecken könnte“, erklärt der CMS-Spezialist Michael Wechner. Doch im OpenSource-Bereich scheinen sich gemäss Wechner zwei Systeme zunehmender Beliebtheit zu erfreuen: Basierend auf der Programmiersprache Java ist dies einerseits das von Wechner initiierte CMS Apache Lenya, das zukünftige Standard-CMS an der Uni, andererseits das auf der Sprache Python basierende Zope, das Standard-CMS an der ETH.


OSCOM - Konferenz zu OpenSource CMS

OSCOM steht für OpenSource COntent Management. Die Konferenz dazu wird nun bereits zum vierten Mal durchgeführt. Die diesjährige Konferenz wird neu mit einem eigenen Programmteil von der Apache Software Foundation unterstützt. Morgen Donnerstag um 17 Uhr findet im Raum HG E 1.1 eine kostenlose Podiumsdiskussion zum Thema „OpenSource und Ethischer Kapitalismus“ statt. Konferenz-Programm unter (5).




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Organisator Michael Wechner vor zweieinhalb Jahren während seiner Präsentation an der ersten OSCOM-Konferenz an der ETH. gross

Einen anderen Weg wählte vor drei Jahren die ETH-Zeitung „ETH Life“ und beauftragte nach ausführlicher Evaluation ein Team von ETH-Absolventen und Studenten mit der Neu-Implementation eines Redaktionssystems auf OpenSource-Basis. (2) Die grundsätzliche Idee hinter „LifeCMS“ besteht gemäss Entwickler Christian Jaeger im Einsatz eines virtuellen Datei-Systems mit Versionierung und Workflow. Das Konzept von „LifeCMS“ wurde im Rahmen von zwei weiteren Websites erweitert, einerseits für die Suche nach Theaternachwuchs (3), und anderseits bei kontroversen Wissenschaftsdiskussionen. (4) Jaeger präsentiert das System „LifeCMS“ am nächsten Freitag, 1. Oktober um 14:00 im Hörsaal HG G3.

Die Welt beherrschen

Damit solche Ansätze von bisher wenig bekannten CMS über die eigene Community hinaus wahrgenommen werden, wurde für dieses Jahr eine Aufspaltung in drei Tracks vorgenommen. Unter Titeln wie „gluing people and code together“ tauschen im „Developers Track“ Entwickler untereinander ihre zukunftsweisenden Ansätze von auch noch unfertigen CMS-Lösungen aus. Im Gegensatz dazu richtet sich der Business Track an Firmen und ihre Entscheidungsträger, die sich anhand von einheitlich erfassten Kriterien über bestehende Systeme informieren wollen. Hier finden sich Beiträge zu Plone, Lenya oder „a comparison of 7 CMS“. Der letzte Track befasst sich ausschliesslich mit Software-Produkten des erfolgreichen Apache-Projekts. So ist beispielsweise das Ziel von Beitrag 12 kein geringeres als „dominating the world“.

Spezial-Rabatt für ETH-Studis

Im Vergleich zur ersten CMS-Konferenz vor zweieinhalb Jahren an der ETH hat sich sowohl die Quantität der Präsentationen, als auch die Konferenzgebühr von 500 US-Dollar massiv erhöht. „Da wir so viele interessante Projekte haben, mussten wir die Konferenz auf drei Tage und drei Tracks erweitern“, erklärt Organisator Wechner die Expansion. Und die Eintrittsgebühr orientiere sich an derjenigen der Apache-Konferenz. Doch Wechner, einst selbst Physikstudent an der ETH, ergänzt: “Als Gegenleistung dafür, dass die ETH uns die Konferenzräumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt, profitieren ETH-Studierende von einem reduzierten Dreitagespass für nur 100 Dollar.“

Wer sich noch günstiger über das Thema informieren will, der besucht morgen Donnerstagabend die kostenlose Podiumsdiskussion …oder er versucht sein Glück im „ETH Life“-Wettbewerb (siehe Kasten unten).


Wettbewerb: Gratis-Ticket für die OSCOM

"ETH Life" verlost eine Freikarte für den Besuch der OSCOM am Freitag, dem 1. Oktober 2004. Die Wettbewerbsfrage lautet: Nach welchem Indianerstamm aus dem Südwesten der USA wurde eine der grössten OpenSource Communities benannt? (Tipp: An der OSCOM gibt es dazu einen eigenen Track). Bitte senden Sie das Lösungswort bis spätestens morgen Donnerstag, 30. September 2004 um 12 Uhr zusammen mit Ihrer Telefon-Nummer an wettbewerb@ethlife.ethz.ch




Literaturhinweise:
Homepage der OSCOM-Konferenz: www.oscom.org

Fussnoten:
(1) „ETH Life”-Bericht über die erste OSCOM-Konferenz: Interviews mit drei involvierten ETH-Experten: www.ethlife.ethz.ch/articles/OSCMS.html
(2) „ETH Life“-Bericht über die Entwicklung von „freier Software“ und speziell auch „LifeCMS“: www.ethlife.ethz.ch/articles/OSSWettbewerb.html
(3) CMS-basierte Website „Theaterblut“: www.theaterblut.ch
(4) CMS-basierte Website „Wissenschaft Kontrovers“: www.kontrovers.ethz.ch
(5) Diesjähriges Konferenz-Programm: www.oscom.org/events/oscom4/program/



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