ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
Print-Version Drucken
Publiziert: 05.02.2001 06:00

"united visions" - oder Studierende proben das Videohandwerk.
Experimentieren mit Ton und Bild

Seit knapp eineinhalb Jahren sind sie mit Kamera und Mikrofon auf dem Campus unterwegs: die Video-Filmenden von "united visions". Studierende der Uni und der ETH wollen Alltägliches und weniger Alltägliches im Hochschulbetrieb auf Video bannen.

Von Roman Klingler

"Der erste akademische Fernsehsender der ETH und der Uni Zürich" - so heisst es vollmundig auf der Homepage von "united visions", sei im Sommer vor zwei Jahren aus einer Idee zweier Studierender entstanden. Von der Idee schritt man bald einmal zur Gründung eines Vereins, der heute ein gutes Dutzend Aktive zählt. Die Studierenden - schwergewichtig von der Uni mit Publizistik im Haupt- oder Nebenfach - wollen nach eigenen Angaben "näher an die Studierenden kommen, um diese stets über die aktuellsten Neuigkeiten aus dem Hochschulleben zu informieren".

Produziert wird mit Unterstützung der beiden Hochschulleitungen. Die Infrastruktur - lies zwei Video-Kameras, Mikrofone und ein Apple-Computer mit zugehörigem Schnittprogramm - ist mit Geldern der Uni und ETH berappt worden, die Video-Büez selber verrichten die Studierenden, ohne dafür entlöhnt zu werden.

Besser als Kaffee brauen

"Ich wollte einen Ausgleich zu meinem Biotechstudium", sagt Bettina Oberle, die seit Beginn dabei ist und heute als Präsidentin von "united visions" amtet. Den Verein zu gründen sei fast so etwas wie ein Start-up aufzubauen. "Ich hab vor allem gelernt, im Team zu arbeiten", sagt die 22jährige ETH-Studentin. Abgesehen von persönlichen Beweggründen ist bei vielen Vereinsmitgliedern eine gesunde Portion Pragmatismus mit im Spiel: die Mitarbeit bei "united visions" wird als Praktikum angerechnet, das im Publizistikstudium verlangt wird. "Da ist mir die Arbeit bei uns lieber, als auf einer Zeitung während des Praktikums Kaffee zu brauen", wirft Publizistik-Student Sascha Mühlebach ein.

Filmen, schneiden, texten und vertonen: die verschiedenen Arbeiten beim Fernsehmachen erledigen die Jung-Filmer und -Filmerinnen von "united visions" selber. Das heisst, rund zehn Personen bilden die Redaktion, drei Leute sind für die Aufbereitung für das Internet zuständig. Eine lange Einführung und Ausbildung gibt es bei den studentischen Hobby-Cineasten nicht. Wenn immer möglich, begleite ein erfahrener Kollege ("Pate") die Neueinsteiger.

united visions
Die Macher und Macherinnen von "united visions": Sie verbinden das Spassige mit dem Nützlichen gross


weitermehr

united visions bei der arbeit
Ein Zweier-Team von "united visions" auf dem Dreh bei der Redaktion von ETH Life gross

Die Wechsel im Team machen es allerdings schwierig, ein Know-how aufzubauen und dies auch weiterzugeben. Drei Personen beschäftigen sich mit den Aussenbeziehungen; die Marketing-Abteilung der "vereinten Visionen" ist somit gut dotiert. "Wir stellen ein Unikat auf dem Platz Zürich dar", erklärt Student Mühlebach im Brustton der Ueberzeugung, "wir sind ein Hochschulfernsehen, das über den eigenen Tellerrand hinausschaut".

Produzieren nach dem Lustprinzip

Diesseits des Tellerrandes sind etwa Berichte entstanden zum Polyball sowie zu diversen Ausstellungen und Veranstaltungen der beiden Zürcher Hochschulen. Erst kürzlich waren die Jungfilmer auch auf der Redaktion von ETH Life . Jenseits vom Tellerrand richteten die Leute von "united visions" ihre Kameralinse auf Parties und andere Events (Bingo-Spielabend im Kanzlei, Bungy Jumping).

Im Rahmen eines ETH-World-Projektes hat man die Studierenden nun angefragt, gewisse Vorlesungen für das sogenannte Video-Streaming zu filmen. Die Begeisterung darüber scheint sich bei den Jungfilmern allerdings in Grenzen zu halten. Die Aussicht, die Kamera in einem Hörsaal zwei Stunden auf einen Referenten zu halten, ist nicht gerade berauschend.

Die Berichte, wie sie in den letzten 15 Monaten zustandekamen, sind handwerklich von unterschiedlicher Qualität, sie wirken oft noch ziemlich handgestrickt. Ihnen allen eigen ist wohl die studentische Unbekümmertheit, mit der sie gemacht wurden (Lustfaktor). "Wir sind inhaltlich noch zu anständig", meint Studentin Oberle, "und auch unsere Sprache, unsere Bilder und unsere Schnitte müssen wir noch verbessern." So gesehen geht es den jungen Leuten wie dem jungen Medium Internet: So richtig laufen gelernt haben die Bilder bei "united visions" noch nicht. Aber das kann ja noch werden...

Die Website mit allen Videoberichten von "united visions" liegt unter: www.uv.ethz.ch

Das neuste Werk von "united visions": Ein Portrait eines Teams mit Ambitionen und Visionen. Als Real-Player-Video unter wntweb.ethz.ch:8080/ramgen/uv/ethlife_l.rm




Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!