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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
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Publiziert: 19.12.2001 06:00

Ein Promotionsfilm über das Institut für Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Little Hollywood an der ETH

Unermüdlich lief die Filmkamera vergangene Woche am Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Im Auftrag der Departementsleitung wurde unter der Regie von Renata Münzel, einer erfahrenen Fernsehfachfrau, innerhalb von zwei Tagen ein Promotionsfilm für Mittelschulen gedreht.

Von Brigit Furrer

Die Regisseurin entschied nach einer Phase von Recherchen und mehreren Besuchen an den Instituten in Absprache mit der Departementsleitung, welche Experimente und Forschungsprojekte dokumentiert werden sollten. Bei den Projekten wählte sie zum Beispiel den Bereich Verbrennungsmotoren, um die Zielgruppe zu interessieren. Denn welcher Maturand träumt schon nicht von schnellen Autos?

Mädchentraum Autofahren

Der Kameramann, Stefan Tüscher, zwängt sich durch riesige Maschinen in den überhitzten Motorenraum, um inmitten von einem Kabelgewirr einen lärmenden Verbrennungsmotor zu filmen. Präzisionsarbeit ist gefordert. Die Protagonistin dieser Szene, die Doktorandin Katharina Schänzlin, war schon als kleines Mädchen am liebsten im Go-Kart unterwegs.

regisseurin instruiert doktorandin
Drehbuchbesprechung hinter Kabelgewirr: Regisseurin Renata Münzel (l.) instruiert die Doktorandin Katharina Schänzlin. gross

Am Institut kann sie nun ihren grossen Traum von umweltverträglicheren Automotoren verwirklichen: Sie entwickelt einen Prototyp mit einer Benzin-Direkt-Einspritztechnik, die weniger Abgase produziert. Dieses Projekt repräsentiert ein Ziel, welches das ganze Institut verfolgt: Die Einsparung von Energie. Die Arbeit der Doktorandin im Motorenraum beschränkt sich im wesentlichen auf die Manipulation des Motors via Computer. Dieser Arbeitsablauf kann schliesslich, nach mehrmaligem Üben der Szene, endlich auf den Film gebannt werden.

Szenen über "intelligente" Klein-Flugzeuge

Am Institut für Mess- und Regeltechnik arbeiten Diplomanden und Doktoranden an der Entwicklung von Autopiloten beziehungsweise an der Optimierung von Regelungsalgorithmen. Diese sind Grundbausteine für die Regelungstechnik. Auch für die Navigation und Regelung von unbemannten und "intelligenten" Klein-Flugzeugen oder Mini-Helikoptern sind solche Algorithmen notwendig.

szene in der asienmensa
Gespräch unter Insidern: "Dreh" in der Clausiusbar. gross

Das Team hat bereits einen Film über den ersten Flug eines solchen Flugzeugs gedreht, so dass sich die Filmarbeit dann noch auf eine Szene im Büro konzentriert. Die Diplomanden erklären den Studierenden ihr Flugzeug. Jeder Mittelschüler sollte bei diesen Filmszenen das Gefühl bekommen, dass er hier Träume verwirklichen kann.

Schutz vor Schleudertrauma

Professor Markus Meier, einer der Departementsvorsteher und Studiendelegierter, legte besonderen Wert auf die Dokumentierung eines interdisziplinären Forschengsprojektes, da solche Arbeiten zunehmend am Departement ausgeführt würden.


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aufnahmen im motorenlab
Licht- und Tonjustierung unter schwierigen Bedingungen: Aufnahmen im Motoren-Labor des D-MAVT. gross

Das Projekt des Postdocs Kai-Uwe Schmitt schien für eine visuelle Umsetzung dieser Thematik am besten geeignet. In Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie entwickelt er Autositze, die besseren Schutz vor Schleudertraumata gewährleisten sollten. In Computersimulationen zeigt er auf, was mit einem menschlichen Körper geschieht, der in einen Autounfall verwickelt ist.

In der nächsten Projektphase ist die Entwicklung eines Prototyps am Departement vorgesehen. Bei den Dreharbeiten konnte Kai-Uwe Schmitt gut illustrieren, dass für ein solches Projekt nur ein Ingenieur mit medizinischem und physikalischem Wissen in Frage kommt. Da er neben Maschinenbau auch Medizinphysik studierte, steht er für einen Mitarbeitertyp, wie ihn sich das Departement vermehrt wünscht.

15 "Takes" bis zur definitiven Version

In einem aus Glas gebauten Kanal werden Messungen von Abgasen vorgenommen oder von einer Rauchentwicklung, wie sie bei Tunnelbränden vorkommt. Die Lichtverhältnisse müssen hier während mehr als einer Stunde mit den Aufnahmen abgestimmt werden, bis endlich bei der Visionierung des Filmmaterials eine Gaswolke sichtbar ist. Schliesslich müssen dann auch noch die blitzartigen Laserstrahlen auf den Streifen gebannt werden. Das Experiment wird schliesslich 15 Mal durchgeführt. Aber alle Mühe hat sich gelohnt, denn die Aufnahmen sind spektakulär.

Der Film: ab Januar auf der Departements-Homepage

Die dreiminütige Version des Filmes, die weit mehr umfasst als die hier präsentierten Filmausschnitte, ist ab Januar auf der Homepage des Departements für Maschinenbau und Verfahrenstechnik zu sehen. Eine längere Version von acht Minuten auf CD-Rom soll als Information in Mittelschulen, bei Berufsverbänden und an anderen europäischen Maschinenbau-Instituten gezeigt werden, "damit" wie es sich Professor Markus Meier wünscht "vermehrt die besten Studierenden aus der ganzen Welt nach Zürich kommen".

Bemerkenswert ist, dass beide Versionen des Films an der ETH geschnitten werden, und zwar auf einem professionellen elektronischen Schnittplatz, über welchen den das NET (Network for Educational Technology) der ETH verfügt. Die ETH-Spezialistin für die Postproduktion ist Elizabeth Zingg.


Kosten des Films

Gesamtkosten: Franken 16'000.00. In diesem Betrag eingeschlossen sind:
auflistungszeichen Eine drei- und eine achtminütige Version des Filmes

auflistungszeichen Konzeption (Recherche, Drehbuch)

auflistungszeichen Produktion (Regie, Dreharbeiten mit einem Kamerateam)

auflistungszeichen Postproduktion: (NET ETH: Schnitt, Vertonung in einer Landessprache inkl. Honorar Sprecher)

auflistungszeichen Für die Vertonung in einer weiteren Sprache muss mit zusätzlichen Fr. 1'500.00 gerechnet werden.

Ansprechpersonen:

Renata Münzel, e-mail: renmuenzel@pop.agri.ch

Ulrike Schlachter-Habermann, Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik, e-mail: schlachter@mavt.ethz.ch






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