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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 20.03.2002 06:00

Neue Beschilderungen auf dem Hönggerberg
Design contra Information

Die ETH Hönggerberg hat eine neue Beschilderung erhalten, entworfen von Architekt Mario Campi. Die Hinweistafeln sind elegant, die Gebäude klar in Grossbuchstaben erfasst, die Richtungspfeile kontrolliert. Aber nicht alle „Hönggerbergler“ sind mit der Neuerung glücklich, weil ihnen die exakten Informationen fehlen.

Von Regina Schwendener

„Zehn Jahre hat es gedauert, bis der Name Zellbiologie auf den Hinweistafeln als Ergänzung zur Gebäudebezeichnung HPM erschienen ist. Dank der neuen Wegweiser weiss nun der Gast wieder nicht mehr, wo er uns findet“, ärgert sich Professor Hans Eppenberger. Er ist nicht der Einzige, dem die jetzt installierten Beschriftungen ein Dorn im Auge sind. Einer von ihnen hat festgestellt, dass man aus der Parkgarage heraus den Ausgang zur Chemie nicht findet – nicht angeschrieben.

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Die neuen Hinweistafeln auf dem Campus Hönggerberg: die Wegsuche wird schwieriger. gross

„Dann gehen Sie doch einfach raus und orientieren Sie sich an der frischen Luft. Das geht leichter, weil der Chemie-Neubau in die Augen sticht“, so die helfende Antwort eines Hönggerberglers, der schnell verschwindet, als er nach seinem Namen gefragt wird.

Gewachsene Struktur

Markus Zubler von der Liegenschaftenverwaltung verweist auf Architekt Mario Campi, der die Tafeln kreiert habe und erklärt, worauf die Buchstabengebung der Gebäude beruht: „Zum Beispiel HPZ - H steht für Hönggerberg, P für den Bereich Physik und Z für Zentralgebäude. HIL – H wieder für Hönggerberg, I für Ingenieurwissenschaften und L für Lehrgebäude, HIF ist die Forschung.“ Die Bezeichnung HIT für das geplante Gebäude habe keine Bedeutung mehr.

„Die Bezeichnungen beruhen auf gewachsenen Strukturen. Deshalb war es früher auch noch einfach, nach der Gebäudebezeichnung den richtigen Ort zu finden. Heute ist der Hönggerberg mit den dort etablierten Instituten derart gewachsen, dass man keine Rückschlüsse mehr auf irgendeine Bedeutung des Hauses ziehen kann.“


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H'berg-Beschriftung1
Anhand dieser alten Beschriftung wussten auch Ortsunkundige, wohin sie sich wenden mussten. gross

Schlechte Gesamtansicht

„Die Probleme beginnen schon bei der Anlieferung von Waren“, so der Ingenieur Pierre Cohn vom Laboratorium für Festkörperphysik. Da sei es zum Beispiel passiert, dass Lieferanten umherirrten und die Laderampe des bestimmten Gebäudes nicht fanden und die bestellte Ware dann entnervt irgendwo abgeladen haben.

Cohn fehlt für Gäste - Kongress- oder Tagungsteilnehmende sowie Lieferanten - ein Pförtner aus Fleisch und Blut am Eingang zum Campus. Hier sollte man fragen und sich den Weg weisen lassen können. Der metallene „Pförtner“ sehe zwar elegant aus, wie auch die anderen Wegweiser, aber einem Rollstuhlfahrer nütze die schöne Relief-Anordnung der Gebäude zwischen den Hinweistafeln nichts. Er orientiere sich von vorn und habe keine Sicht von oben, die eigentlich notwendig wäre. „Besonders schwierig ist es, in den Wintermonaten ein Gebäude zu finden, weil der Hönggerberg schlecht beleuchtet ist“, ergänzt Pierre Cohn.

H'berg-Beschriftung2
Der „Pförtner“ auf dem Hönggerberg weist heute sehr elegant auf „Buchstabenorte“ hin, gibt aber praktisch keine Informationen mehr ab. gross

Der Gast im Regen

Der Gast oder Tagungsteilnehmende stehe zudem nicht nur an der Bushaltestelle vor dem Dienstleistungsgebäude im Regen, sondern auch dann, wenn er ein bestimmtes Institut suche und er die Buchstabenkombination des gesuchten Ortes vergessen habe. Vielleicht benutzt er dann den Trampelpfad, der sich inzwischen in den Rabatten zum HIL gebildet hat, um sich dort weiter durchzufragen.

Probe aufs Exempel: ETH Life hat nach dem ORL gefragt. Die Antwort kam nicht von den Passanten – sprich Hönggerberglern – sondern von der Infologe im HIL. Aber erst, nachdem die Dame im Telefonbuch nachgesehen hatte.




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