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Rubrik: Campus Life |
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Zwölf Medaillenvergaben an der Schweizer Mathematik-Olympiade an der ETH Wettstreit der Zahlenakrobaten |
(nst) Mit dem erreichten Punktemaximum von 70 Punkten hat der Gymnasiast Markus Sprecher aus Grabserberg die Schweizer Mathematikolympiade, die vergangenes Wochenende an der ETH zu Ende ging, klar dominiert. Ganz überraschend war dies nicht: der 18-Jährige sei auch unter diesen talentierten jungen Leuten eine Ausnahmeerscheinung, sagt Lorenz Reichel, Doktorand am ETH-Departement Mathematik und Organisator der Schweizer Mathematik-Olympiade. Der Gymnasiast hatte bereits 2004 an der internationalen Mathematik-Olympiade in Athen teilgenommen und in jenem Weltklasse-Feld eine Bronzemedaille gewonnen. Schulniveau weit überstiegen In der Schweizer Ausmarchung hat neben Sprecher auch der Frenkendorfer Marc Stephan mit 56 Punkten Gold geholt. An diesem zum zweiten Mal ausgetragenen Mathematikwettbewerb nahmen über 100 Kantonsschülerinnen und -schüler aus der ganzen Schweiz teil. 25 von ihnen qualifizierten sich für den Final, für den es eine aufwendige Vorbereitung gab, inklusive einem einwöchigen Lager. Die Jugendlichen massen sich während zweier, auf zwei Tagen verteilten vierstündigen Prüfungen an insgesamt zehn mathematischen Problemen aus Gebieten, die weit über den üblichen Schulstoff der Mathematik hinausgehen. Es handelte sich dabei um Beweise aus den Themenbereichen Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie. Von den Teilnehmenden wurde nicht verlangt, dass sie komplizierte Theorien büffeln. Gefragt war vielmehr mathematisches Geschick, kreatives Denken und die Fähigkeit, komplexe Aufgaben durch präzise analytische Überlegungen zu lösen.
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Mit ihren Leistungen straften die jungen Superhirne die da und dort zu hörende Klage Lügen, bei Schweizer Jugendlichen seien die mathematischen Fähigkeiten generell im Abnehmen begriffen. Überhaupt sind dieses Jahr im Vergleich mit dem vorigen laut Lorenz Reichel - der für seinen Einsatz vom Departement etwas entlastet wird - ausserordentlich starke Leistungen erzielt worden. Sportlicher Wettkampf Das liege aber keineswegs an leichteren Aufgaben, sondern wohl daran, dass einzelne Teilnehmende nach zwei, drei Jahren intensiven Engagements für den Wettbewerb noch besser geworden sind. "Diese Schülerinnen und Schüler werden vom Schulstoff Mathematik kaum gefordert", sagt Lorenz Reichel. "Es ist darum für sie wie für uns als Organisatoren reizvoll, dass sie hier im sportlichem Wettkampf ihre Fähigkeiten testen und unter Beweis stellen können." In zwei vierstündigen Prüfungen ergatterten sich zwölf Jugendliche je eine der begehrten Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. Im Mai entscheiden die Selektionsprüfungen, welche sechs von diesen zwölf die Schweiz an der Internationalen Mathematik-Olympiade 2005 in Mexiko vertreten werden. |
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