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Doktorat kein Job Nicht nur an den Mittelschulen |
Daniel Fischer Ich kann es verstehen (auch wenn es nicht meine eigene Meinung ist), wenn man das Doktorat nicht als Arbeit sondern als Fortführung des Studiums bezeichnet. Ich sehe zwar nicht so ganz klar den Unterschied zwischen der Arbeit eines Doktoranden und der eines festangestellen Wissenschaftlichen Mitarbeiters, aber nun gut. Bezeichnet man das Doktorat nun also als Studium und den Lohn folgerichtig als Stipendium, dann haben wir ein mindestens siebenjähriges Studium. In den Anfängen der Industrialisierung zahlte der Arbeitgeber seinem Angestellten gerade soviel Lohn, wie der für sich selber zum Leben brauchte. Seine Frau und seine Kinder mussten ihren Lebensunterhalt selber verdienen. Ist es bei einem Doktoranden soviel anders? Sein "Stipendium" reicht gerade für ihn selber. Den Gedanken an eine Familie, gar an Kinder (wenn man so auf die Dreissig zugeht, kommen einem vielleicht solche Gedanken), sollte er/sie aber tunlichst unterlassen, denn wovon sollen die dann leben, wenn nicht von der Sozialhilfe? Ein einzelner kann ganz ordentlich von dem leben, was er als Doktorand bekommt; nicht gerade grosszügig, bei Migros bekäme er tausend mehr im Monat, aber es reicht doch. Für zwei aber reicht es nicht. Es liegt vielleicht nicht nur an den Mittelschulen, die den Schülern die Lust auf ein Chemiestudium verderben, dass das Departement Chemie eines der kleinsten Departemente an der ETH ist und stetig kleiner wird. | |
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