(nst) Wenn sich von heute Montag an bis zum Donnerstag an der ETH rund 800 Fachleute aus 34 Ländern in Vorlesungen, Symposien und Semiaren über Dinge wie "Kriechmechanische Analysen von dünnwandigen Bauteilen", "Index-2-DAEs in der Plastizitätstheorie" oder über "Nichtklassische Stösse" unterhalten, könnte man eine babylonische Vielfalt von Terminologien und Fachsprachen erwarten. Doch der grosse, einmal jährlich stattfindende Kongress der "Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik" strebt gerade das Gegenteil an: Nämlich Brücken zu schlagen zwischen Mathematikern, Ingenieuren und Mechanikern, die sich im wissenschaftlichen Alltag nur allzu selten austauschen können. Seit über 30 Jahren findet die GAMM-Jahrestagung wieder einmal an der ETH statt.
Gegründet wurde die GAMM im Jahr 1922 von Ludwig Prandtl und Richard von Mises. Sie zählt heute über 2500 Mitglieder; ein beträchtlicher Teil davon lebt in Osteuropa. Einigen Anteil hatte die Gesellschaft unter anderem am Fortschritt der Hydro- und Aerodynamik.
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Der Deutsche Ludwig Prandtl, (1875 bis 1953) war Begründer der modernen Strömungslehre. Auf ihn geht die am heutigen Eröffungstag gehaltene "Ludwig Prandtl Memorial Lecture" zurück - für den Vortragenden jeweils eine grosse Ehre. Diese kommt heuer Peter Hamel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Braunschweig zu.
Von Prandtl gibt es übrigens einen Bezug zur ETH: Jakob Ackeret, späterer ETH-Professor und Gründer des Instituts für Aerodynamik, war in den zwanziger Jahren Mitarbeiter von Prandtl in Göttingen (1921-27). Ackeret errichtete nach seiner Rückkehr an die ETH einen grossen Windkanal "Göttinger Bauart", der vom Institut für Fluiddynamik noch heute für die aerodynamische Forschung und die Lehre genutzt wird.
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