(Jakob Lindenmeyer) Das neue Corporate Design und das Projekt ETH World schaffen ein neues Umfeld, in welchem die ETH Internet-Richtlinien (1) angepasst werden müssen. Die wichtigste Neuerung ist die Empfehlung, auf neuen Websites bei Bildern mit Text jeweils die offizielle ETH-Schrift zu verwenden. Zusätzlich wünscht die Abteilung Corporate Communications, welche die neuen Richtlinien per 1. Januar 2002 erlässt, dass neue Websites jeweils zwei Monate vor Aufschaltung angemeldet werden. "In diesem Stadium sind noch Verbesserungen möglich und darum möchten wir rechtzeitig die Webdesigner beraten und unterstützen", begründet der Webbeauftragte Philipp Rütsche die neue Anmeldevorschrift. Neue Websites könnten nur dann effizient ins ETH-Web eingebunden und durch die ETH-Suchmaschinen indexiert werden, wenn sie dem ETH Web Office auch bekannt seien. Rütsche: "Die leicht modifizierten Richtlinien sollen das ETH-Web primär benutzerfreundlicher und zugänglicher machen."

Kritiker wollen mehr Freiheit

Doch es gibt auch kritische Stimmen gegen die neuen Vorschriften im ETH-Web. In einem Leserbrief an ETH Life (2) wehrte sich Frank Thommen von der Informatik Supportgruppe des D-INFK gegen zusätzliche Einschränkungen der Gestaltungsfreiheit: "Den Webgestaltern an der ETH müssen noch einige Freiheiten gelassen werden, damit sie ihre Arbeit weiterhin mit Freude und Motivation machen." Auch Leonhard Jaschke, Webmaster im Wissenschaftlichen Rechnen, ärgert sich über die neuen Vorschriften und prophezeit: "Je mehr sich die ETH durch Vorschriften in die Gestaltung der Homepages einmischt, desto schlimmer wird's rauskommen." Von den rund 1'200 Websites mit total rund 350'000 Webseiten im ETH-Web entsprächen jetzt schon nur ein Bruchteil den momentanen Richtlinien, vermutet Jaschke und ergänzt konstruktiv : "Statt dauernd neue Vorschriften zu erlassen, sollte das Web Office gescheiter das Service-Angebot ausbauen, beispielsweise mit Vorlagen und Web-Grafikern."

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