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Uranmunition ETH Life im Zentrum der Aufmerksamkeit |
(nst) Schon zweimal war das Fernsehen im HG F 44, die Anrufe von Radiostationen und Printmedien aus dem In- und Ausland sind gar nicht mehr zu zählen. - Was war geschehen? ETH Life brachte am vergangenen Dienstag einen Bericht zum Thema Uran-Munition. ETH-Life-Redaktor Richard Brogle machte darin auf ein Problem aufmerksam: Das AC-Labor in Spiez hat in Uranmunition aus dem Kosovo geringe Mengen von Uran 236 festgestellt und zog daraus den Schluss, dass ein gewisser Anteil dieses Urans aus Kernkraftwerken stammen müsse. Da in den Uranbrennstäben in KKWs immer Plutonium entsteht und keine völlig restlose Abtrennung vom Uran garantiert werden kann, lag für unseren Redaktor der Gedanke nahe, dass möglicherweise Plutoniumspuren, die weit gefährlicher wären als Uran, in der Uranmunition enthalten sein könnten. Eigentlich nichts Neues für gut informierte Zeitgenossen: der Verfasser des Artikels ist promovierter Chemie-Ingenieur. Mit seinem Gedankengang wurde eine Lawine losgetreten - mindestens eine mediale. Vom "Echo der Zeit" über den "Tages-Anzeiger" bis zu "10 vor 10". Alle, wirklich alle Schweizer Medien brachten den durch ETH Life zur Debatte gestellte Frage nach möglichem Plutonium in der Uranmunition an prominentester Stelle. Die ausländischen folgten mit einem Tag Verzögerung. Sogar eine griechische Zeitung wollte ein Statement. Die Redaktion war zwei Tage lang damit beschäftigt, Fragen von Journalistinnen und Journalisten aus halb Europa zu beantworten. Im wesentlichen ging es darum, den beschriebenen Sachverhalt zu bestätigen, allenfalls zu präzisieren.
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Die missverständliche, ja teilweise verfälschende Wiedergabe des ETH-Life-Berichts durch einzelne Medien führte allerdings dazu, dass da und dort korrigierend eingegriffen werden musste. Die Redaktion stellte gestern abend klar, dass der Artikel auf einer journalistischen Recherche beruhte und nicht auf einer wissenschaftlichen Studie der ETH, wie da und dort behauptet wurde. |
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