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Rubrik: News
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Publiziert: 24.11.2005 06:00

Neue Ausstellung in der ETH-Bibliothek
Hommage an Renaissance-Gelehrten

(per / pd) Die ETH-Bibliothek hat am vergangenen Dienstag die neue Ausstellung "Höfflichkeit und Bergkgeschrey" über den vielseitigen Renaissance-Gelehrten Georgius Agricola (1494-1555) eröffnet. (1) Dieser gilt als Begründer der Montanwissenschaft sowie als Begründer der modernen Mineralogie und Geologie.

Gezeigt werden wertvolle Drucke aus dem eigenen Bestand der ETH sowie eine Vielzahl von Exponaten aus dem In- und Ausland. Die Ausstellung stellt dar, wie Agricolas postum realisiertes Hauptwerk „De re metallica“ (Vom Berg- und Hüttenwesen) entstand, wie es das damalige Umfeld aufnahm und seine langfristige Wirkungsgeschichte. Diese umfassende und systematische Darstellung des Bergbauwesens jener Zeit erschien 1556 und steht am Anfang der Geschichte der Montanwissenschaften. Es blieb lange Zeit ein unerreichtes Standardwerk. Den Text begleiten und erläutern zahlreiche Holzschnitte, die als Meisterwerke der technischen Buchillustration gelten.

Die Ausstellung beleuchtet ausserdem weitere Aspekte des Bergbauwesens der damaligen Zeit, wie die Vermessung, technische Entwicklungen oder die Krankheiten der Bergleute.

Vom Mediziner zum Geologen

Agricola war in erster Linie Arzt, und medizinische Interessen leiteten ursprünglich seine Beschäftigung mit dem Bergbau. Er studierte in Italien Medizin und setzte sich stark mit antiken Ärzten und ihren Heilmethoden auseinander. Besonders interessiert war er an deren Erfolgen mit Heilmitteln auf der Basis von mineralischen Rohstoffen. Nach seiner Rückkehr in seine Heimat Sachsen bemühte er sich um eine Stelle als Stadtarzt im Erzgebirge. 1527 wurde er schliesslich nach St. Joachimsthal, einer aufstrebenden Bergbaustadt in Böhmen, berufen. Dies gab ihm die Gelegenheit, sich neben seinem Amt mit fachkundigen Bergleuten über den Bergbau auszutauschen und die aus eigener Erfahrung gewonnen Erkenntnisse den Beschreibungen der antiken und mittelalterlichen Autoren gegenüberzustellen.

Agricolas Heimat und Wirkungsstätte war das Erzgebirge, das seit jeher als „Schatztruhe Europas“ gilt. Bereits 1168 lösten reiche Silberfunde bei Freiberg ein „Bergkgeschrey“, einen Silberrausch, aus. Die Erzgänge waren reich und ergiebig, was die alten Bergleute „Höfflichkeit“ nannten. Der Silberrausch dauerte deshalb mehrere Jahrhunderte. Beide Worte gaben der ETH-Ausstellung ihren Titel.


Wertvolle Drucke und Materialien dokumentieren das Wirken des Renaissance-Gelehrten Georgius Agricola. gross


Fussnoten:
(1) Ausstellung „Höfflichkeit & Bergkgeschrey, Georgius Agricola 1494-1555“, 21. November 2005 - 15. April 2006, ETH-Bibliothek, H-Stock, Ausstellungsfoyer: www.ethbib.ethz.ch/exhibit/



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