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Rubrik: News
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Publiziert: 13.04.2004 06:00

Wie der Apfel Weibchen der Apfelwickler verführt
Und ewig lockt der Apfel

(oo) Schon Eva konnte im Paradies dem Apfel nicht widerstehen. Auch weibliche Apfelwickler (Cydia pomonella) lieben die Paradiesfrüchte: Sie erliegen dem Duftstoff Butyl-Hexanoat, der in Wirtspflanzen wie Äpfeln vorkommt. Männchen schenken dem Duft dieser zu den Estern gehörenden Substanz keine Beachtung. Das fand Silvia Dorn, ETH-Professorin für angewandte Entomologie (1), zusammen mit Alan Hern von der Scottish Environmental Protection Agency in Perth heraus. Ihre Forschungsresultate stellen sie in der Zeitschrift „Naturwissenschaften“ vor (2).

Mit Lockstoffen…

Mit Hilfe von Duftstoffmessern und einem Windkanal prüften die Forscher die Wirkung von einzelnen flüchtigen Verbindungen und von natürlichen Duftgemischen auf das Verhalten der Falter. Doch lediglich Butyl-Hexanoat hatte eine geschlechtsspezifische Wirkung, indem es nur bereits gepaarte Weibchen anlockte.

Weibliche Apfelwickler bevorzugten diesen Lockstoff gegenüber anderen flüchtigen Anteilen von reifen Äpfeln. Erstaunlicherweise hatte ein Gemisch von sechs Estern inklusive Butyl-Hexanoate keine anziehende Wirkung. Es ist möglich, dass einzelne Bestandteile des Gemischs die Insekten sogar abstossen.


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Einer der Hauptschädlinge von Apfelkulturen: Der Apfelwickler. (Bild: Colorado State University)

… die Weibchen kontrollieren

Der Apfelwickler ist einer der Hauptschädlinge von Apfelkulturen weltweit. Dorn und Hern empfehlen deshalb, Butyl-Hexanoat mit seiner geschlechtsspezifischen Anziehungskraft genauer zu untersuchen, um damit das Verhalten von Apfelwickler-Weibchen in Obstplantagen gezielt kontrollieren zu können. Denn besonders Schwärme von weiblichen Apfelwicklern beziehungsweise ihre Larven bedrohen die Kulturen.


Fussnoten:
(1) Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich: www.ipw.agrl.ethz.ch/
(2) „A female-specific attractant for the codling moth, Cydia pomonella, from apple fruit volatiles“, Naturwissenschaften (2004) 91:77-80.



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