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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 21.01.2004 06:00

ETH-Digitalwerkstatt
Drucken in drei Dimensionen

(cm) Digital und Werkstatt – die beiden Begriffe mögen vordergründig wenig miteinander zu tun haben, denn beim Begriff „Werken“ denkt man wohl kaum an Computerarbeit. Doch bei aller virtuellen Virtuosität gibt es auch immer noch Natur- und Ingenieurwissenschaftler, die gerne neben den digitalen noch mit realen Modellen arbeiten. So lassen sich Forschungsgegenstände wie Moleküle oder Häuser als Körper besser begreifen. Dabei möchte man aber möglichst viele Details der digitalen in die realen Modelle integrieren.

Für die Herstellung komplexer realer Modelle gibt es seit letztem Herbst an der ETH auf dem Hönggerberg einen neuen Service - die Digitalwerkstatt (1). So steht im Raum HIL B 37 ein Gipsdrucker, mit dem man seine Computer-Modelle in drei Dimensionen herstellen lassen kann. Der Aufbau der Modelle erfolgt schichtweise und kann monochrom oder mehrfarbig durchgeführt werden. Die maximale Ausdruckgrösse beträgt 200 x 250 x 200 Millimeter, als minimale Materialstärke sind 2 Millimeter gefordert. Damit ist eine Feinheit erreicht, die von Hand kaum möglich sein dürfte. Die rund 150'000-fränkige Maschine wird gemeinsam von den Departementen Architektur und Biologie genutzt, steht aber grundsätzlich allen ETH-Angehörigen und auch Externen in zweiter Priorität zur Verfügung.

Zur Verfügung stehen heisse aber nicht, dass jeder selber mit einer CD, auf der sein digitales Modell gebrannt ist, zur Maschine gehen und es ausdrucken könne, erläutert Silke Lang. Die Assistentin der Architektur-Professur CAAD empfiehlt Interessenten vor einem Druckauftrag mit ihr oder anderen Personen der Digitalwerkstatt Kontakt aufzunehmen. Dabei soll erörtert werden, was möglich ist und welche Form sich am besten zum Drucken eignet. Der Druck selbst erfolgt durch geschultes Personal. Dieses rechnet mit einer Auftragabwicklung innert rund einer Woche.

Die neue Errungenschaft hat auch ihren Preis. Personen aus den Departementen Architektur und Biologie erhalten einen Vorzugspreis von 20-80 Franken pro Modell. Für die restlichen ETH-Angehörigen und Externe rechnet man mit einem Peis ab rund 60 Franken zusätzlich der Personalkosten. Vergleicht man diese Preise mit der benötigten Zeit für die Handanfertigung entsprechender Modelle, wird insbesondere bei Studierenden der Architektur eine grosse Nachfrage nach gedruckten Modellen bestehen, sind die Verantwortlichen der Digitalwerkstatt überzeugt.


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In der Digitalwerkstatt kann man komplexe Strukturen wie dieses Biomolekül-Modell herstellen lassen. (Bild: Nenad Ban)

Neben dem 3-D-Gipsdrucker steht in der Werkstatt auch noch der ältere 3-D-Wachsdrucker. Er ermöglich wohl filigranere Modelle, hat aber das Handicap, relativ langsam zu sein und sehr empfindliche Modelle zu produzieren. Als weiteres Gerät soll noch dieses Jahr eine 2-D Lasermaschine angeschafft werden, mit der schnell, filigran und präzise flächige, dünne Materialien geschnitten und graviert werden können. Der 3-D-Gipsdrucker und die 2-D Lasermaschine werden vom Departement Architektur betrieben.

Frisch von der "Druckerei": ein Architekturmodell präsentiert über dem Gipsdrucker. (Bild: ETH-Digitalwerkstatt) gross


Fussnoten:
(1) Digitalwerkstatt: www.arch.ethz.ch/digitalwerkstatt



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