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Rubrik: News
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Publiziert: 10.09.2004 06:01

Grösste Gefahr ist Kontamination
Optimistisch bezüglich Genesis

(cm) Am Mittwoch kam der Probenbehälter der Raumsonde Genesis zurück auf die Erde – etwas schneller als geplant (1) . Denn entgegen dem einstudierten Einfangen durch einen von einem Hollywood-Stuntman geflogen Hubschrauber bohrte sich der Kanister mit 311 Stundenkilometer in den Wüstensand im amerikanischen Bundesstaat Utah, da sich ein Gleitschirm zum Abbremsen nicht öffnete. Am Abend berichteten die Nachrichten - unter anderem die Tagesschau und 10vor10 - über den Vorfall (2). Mit der Formulierung, dass die NASA rund eine Viertelmilliarde in den Sand gesetzt habe, wurde suggeriert, dass es sich bei Genesis um einen Flop handelt .

Doch war die unsanfte Landung wirklich das vorzeitige Ende der Genesis? „Ich bin weiterhin optimistisch, dass wir unsere Forschungen durchführen werden“, meint der am Genesis-Projekt beteiligte Rainer Wieler, ETH-Professor vom Institut für Isotopengeologie und Mineralische Rohstoffe, auf Anfrage. Seine Zuversicht stützt er auf Mitteilungen des Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena (3), das Genesis im Auftrag der NASA managte. So wurde am Donnerstag berichtet, dass der Behälter bereits mit einem Helikopter aus der Wüste von Utah zu einem speziell für diesen Zweck gebauten Reinraum auf dem Armeegelände abtransportiert worden sei. Das spreche dafür, dass der Behälter noch in einem guten Zustand sei, erläutert Wieler. Zudem weist der Forscher darauf hin, dass bereits in der Missionsplanung das Szenario eines Absturzes berücksichtigt worden sei.


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Der Probenbehälter der Genesis bohrte sich in den Wüstensand von Utah. (Bild: Jet Propulsion Laboratory) gross

Das grösste Problem, das entstanden sein könnte, sieht der ETH-Forscher in einer Kontamination der Proben. Besonders die Sauerstoff- und Stickkstoffisotopen-Proben wären sehr empfindlich. Seine geplanten Untersuchungen mit Edelgasen seien weniger gefährdet.

Das Ziel der im August 2001 gestarteten Genesis-Mission war das Einsammeln von Sonnenwindpartikeln, um diese danach den Wissenschaftlern für weitere Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Wieler und sein Team sollen gemäss Plan ein halbes Millionstel Gramm der eingefangenen Edelgase erhalten. Mit der Analyse derselben wollen die ETH-Forscher zu einem besseren Verständnis der Entstehung des Sonnensystems beitragen.


Fussnoten:
(1) Genesis-Projekt: www.genesismission.org/index.html
(2) 10vor10-Beitrag „Raumsonde abgestürzt“ und Tagesschaubericht „Erneut NASA-Flop
(3) Mitteilungen zur Genesis-Mission: www.genesismission.org/mission/status_report.html und www.genesismission.org/mission/status_report2.html



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