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Rubrik: News
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Publiziert: 06.11.2002 06:00

Bedeutende Schenkung an die Graphische Sammlung der ETH
Hommage an die Lithographie

(lf) Glanzstücke in der gestern eröffneten Ausstellung der Graphischen Sammlung im Hauptgebäude der ETH gibt es viele. Eine Besonderheit bilden die lebhaften Kompositionen des russischen Malers Serge Poliakoff (1900-1969). Seine Lithographien setzen sich mit spielerischer Leichtigkeit über herkömmliche Vorstellungen linearen Designs hinweg und stellen durch starke Farben und ungewöhnliche räumliche Darstellung eine herrlich normabweichende Einheit dar. Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung sind die lithographischen Werke des katalanischen Malers und Graphikers Antoni Tąpies (geb. 1923), der seine Karriere als Surrealist in Barcelona begann und unter anderem von Mirņ beeinflusst wurde.

Unter seinen in der Graphischen Sammlung ausgestellten Werken fällt in erster Linie eine grossformatige, auf Leinwand übertragene Lithographie auf. Sie vereint in sich einige der unverwechselbaren Merkmale, die Tąpies’ Werke tragen: Den rauen Linien, die das Wandgemälde prägen, wird zusätzlich durch den Kontrast von Schwarz und Weiss die für Tąpies’ typische Dramatik verliehen.

Farbintensive Lithographien von Serge Poliakoff gross

Grosszügige Schenkung

Die vorgestellten Werke wurden allesamt bei der St.Galler Erker-Presse geschaffen und verlegt. Eine Besonderheit dieser Werkstatt, die der bekannten Galerie Im Erker gehört, ist die Anfertigung der Lithographien durch die Künstler selbst und nicht etwa durch Handwerker, die nach Entwürfen arbeiten. Folglich handelt es sich hier um Originalgraphiken.


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Antoni Tąpies: "Suite Erker I" gross

Viele der Ausstellungsstücke sind laut Sammlungs-Leiter Paul Tanner eine grosszügige Schenkung der Galerie Im Erker, die nach der Ausstellung in den Besitz der Graphischen Sammlung der ETH übergehen werden.

Die Geschichte hinter den Werken

Mitte der 50er Jahre stellten die Besitzer der Galerie Im Erker, Franz Larese und Jürg Jannett, vor allem Kunstgegenstände von Vertretern der klassischen Moderne und zeitgenössische Kunst aus. Die Idee, Originalgraphiken zu verlegen, wurde ihnen vom Künstler Otto Dix gegeben, der Ende der 50er Jahre in der Galerie seine Werke ausstellte. Dix schuf nebenher eher zufällig als absichtlich mehrere Lithographien, die in der Erker-Presse gedruckt und verlegt wurden. Damit war nicht nur ein weiteres erfolgreiches Unternehmen gegründet, sondern auch der Weg geebnet, um in den folgenden Jahren vielen Künstlern die Möglichkeit zu bieten, ihre Werke im Flachdruckverfahren zu schaffen. Allmählich wurden auf diese Weise rund eintausend hervorragender Lithographien geschaffen.




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