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Rubrik: News Unabhängige Expertenkommission eingesetzt Fragen zu Messdaten |
Published: 24.05.2002 06:00 Modified: 23.05.2002 22:03 |
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Die Bell Labors in New Jersey haben sich entschlossen, eine unabhängige Expertengruppe einzusetzen, um Behauptungen abzuklären, wonach für Folgestudien aus einer wissenschaftlichen Arbeit möglicherweise missbräuchlich gewisse Messdaten dupliziert wurden. Dies berichteten diese Woche Nature (1) , Science now (2) und die New York Times (3) . Die Arbeiten befassen sich mit organischen Molekülen, deren elektrische Eigenschaften durch Anlegen eines elektrischen Feldes gezielt verändert werden können. Anlass der Abklärungen war, dass in den erwähnten Publikationen bei Untersuchungen an verschiedenen Stoffen auffällig ähnliche Grafiken aufgeführt wurden. Zudem bekundeten andere Labors Mühe, die beschriebenen Experimente zu reproduzieren. Bei allen Studien war der in den Bell Labors tätige Physiker Jan Hendrik Schön Erstautor. Er erhielt unter anderem für diese Arbeiten letztes Jahr den Otto-Klung-Weberbank-Preis. Auf einigen der Publikationen ist auch Bertram Batlogg, seit 2000 ETH-Professor am Laboratorium für Festkörperphysik, Mitautor. Batlogg war bis Frühjahr 2000 als Abeilungsleiter an den Bell Labs tätig und war Schöns Vorgesetzter. Er hält gegenüber ETH Life auf Anfrage fest: "In vier Publikationen über verschiedene Materialien ähneln einige Details von Teilen der Messdaten anscheinend denen der ersten Publikation." Dies sei jetzt Gegenstand der Abklärungen unter der Leitung des Stanford-Physik Professors Malcolm R. Beasley. Er, Batlogg, halte diese Untersuchungen für "den richtigen Weg". Er weist darauf hin, dass die Daten in den diskutierten Publikationen von Schön in den Bell Labs erhoben wurden und keine ETH-Arbeiten betreffen. Batlogg ist überzeugt: "In solchen Angelegenheiten sollen alle Fakten auf den Tisch kommen." Footnotes:
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