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Rubrik: News

Architeturstudierende denken nach über „Ritual-Architektur im Bad“
Vom Bad ohne Zimmer

Published: 25.02.2005 06:00
Modified: 19.02.2005 02:02
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(akl) Die Idee klingt ungewöhnlich: Haarspray, Handtücher und Hühneraugenpflaster – Alltagsgegenstände aus dem Badezimmer – sollen die Grundlage zur Entwicklung neuer Wohn- und Schaffensräume bilden. Im Wintersemester 03/04 haben sieben Studierende bei Marc Angélil, Professor für Professor für Architektur und Entwurf am Institut für Städtebau der ETH (1) , genau diese Herausforderung angenommen. In einer ersten Phase mussten die angehenden Architekten etwa den durch ein Enthaarungsmittel ausgelösten Handlungs- und Bewegungsraum des Menschen erkennen und räumlich interpretieren. Anschliessend wurde zum Beispiel ein Nécessaire – das kleinstmögliche „Badezimmer“ – an einen öffentlichen Raum – in diesem Fall an den Bürkliplatz – disloziert. Die Beobachtungen und Arbeitshypothesen, die aus solchen Übungen entstanden, sind am Ende in die experimentelle Bildung neuer räumlicher Anordnungen geflossen.

Hochschule und Privatwirtschaft vernetzt

Das architektonische Forschungsprojekt ist Resultat einer Industriekooperation mit der deutschen Firma Dornbracht (2) , einem Hersteller von Design-Armaturen. Ziel war, Visionen für neuartige Räume der Körperpflege zu entwickeln. Dies wiederum war eingebettet in eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Ritual-Architektur im Bad“.

Wissenschaftlich begleitet wurden die Studierenden der „Dornbracht Research Unit“ an der ETH durch die Junior Faculty des Lehrstuhls von Marc Angélil. Dirk Hebel und Jörg Stollmann von der Professur Angélil entwickelten das didaktische Konzept des Forschungsprojekts und übernahmen die Leitung der Übung.

Privates, zu Studienzwecken öffentlich gemacht: das aus häuslicher Geschlossenheit in einen Bahnhof dislozierte Badezimmer regt zu neuen Denk- und Gestaltungsweisen an (Bild: aus dem besprochenen Band).

Möbelmessen und Buchvernissage

Laut Dirk Hebel haben die Arbeiten der Studierenden ein erstaunlich hohes Niveau errecith. In der Tat: im Januar 2005 wurden sie auf der Möbelmesse in Köln (3) präsentiert. Und davor waren sie bereits am „Salone del Mobile“ in Mailand ausgestellt. Parallel dazu entstand das Buch "Bad ohne Zimmer. Architektur und Intimität. Bathroom Unplugged. Architecture and Intimacy" (4) . Die Herausgeber dokumentieren darin die Stadien des Forschungsprojekts von der Zahnbürste bis zum neu gestalteten architektonischem Raum.

Footnotes:
(1 Website D-Arch, Lehrstuhl Marc Angélil: www.angelil.arch.ethz.ch/
(2 Internationale Möbelmesse in Köln: www.imm-cologne.de/
(3 Siehe „ETH Life“-Bericht zum Thema: www.ethlife.ethz.ch/articles/caadkoelnbasel.html
(4 Buch zum Projekt: "Bad ohne Zimmer. Architektur und Intimität. Bathroom Unplugged. Architecture and Intimacy" (Hgg.: Dirk Hebel, Jörg Stollmann) Birkhäuser Verlag, ISBN 3-7643-7232-X deutsch/englisch.


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