(akl) Die Eröffnung des siebten Weltkongresses der „World Association of Theoretically Oriented Chemists“ (WATOC) (1) im südafrikanischen Kapstadt wurde gleich von zwei an der ETH bekannten Gesichtern geprägt: Michele Parinello und Ursula Röthlisberger. Beide Forscher arbeiten an der Schnittstelle von Physik, Biochemie und Bioinformatik. Sie wurden am vergangenen Sonntag für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der computergestützten Chemie geehrt.

Parinello, Professor für Computational Science an der ETH Zürich(2) und bis 2002 Direktor des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS)(3) , nahm die Schrödinger Medaille für “einen hervorragenden Forscher auf dem Gebiet der computergestützten Chemie” entgegen. In seiner Forschung beschäftigt sich Parinello vor allem mit der Untersuchung von komplexen chemischen Reaktionen und katalytischen Prozessen. Zusammen mit Roberto Car entwickelte er die ab-initio Molekulardynamik, ein Verfahren, das als Car-Parrinello Methode bekannt wurde. Dieses ermöglicht es die elektronischen, strukturellen und dynamischen Eigenschaften von Festkörpern, Flüssigkeiten und Molekülen zu berechnen.

Röthlisberger, seit kurzem Professorin am „Institute of Chemical Sciences and Engineering“ der ETH Lausanne (EPFL) (4) , wurde mit der Dirac-Medaille 2005 geehrt. Die junge Forscherin wurde bereits 1997 zur Assistenzprofessorin für Rechner-gestützte Anorganische Chemie an die ETH Zürich berufen. Hier forschte die gebürtige Solothurnerin, bis sie im Jahr 2002 die Leitung des Labors für computergestützte Chemie und Biochemie an der ETH Lausanne übernahm.

Geehrt für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der computergestützten Chemie: Michele Parinello und Ursula Röthlisberger.

Die WATOC verlieh die Dirac-Medaille an eine „Forscherin mit herausragenden Leistungen in computergestützter Chemie, die weniger als 40 Jahre alt ist.“ Die Auszeichnung erhielt Röthlisberger für die Forschung an der „Car-Parinello Simulation für chemische und biochemische Systeme“.