(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Der Architekturpreis „Goldener Hase“, den die Zeitschrift Hochparterre zusammen mit dem Schweizer Fernsehen DRS vergibt, geht dieses Jahr an die Basler Architekten Miller und Maranta (1) für ihre Neugestaltung der Villa Garbald (2) (3) . In den Jahren 2001 bis 2004 renovierten sie die nach Plänen Gottfried Sempers erbaute Villa und erweiterten sie um einen Roccolo genannten Wohnturm. Letzten Frühling wurde die Liegenschaft, die der Fondazione Garbald gehört, als ETH-Tagungs- und Seminarzentrum eröffnet. Das Bergeller-Projekt von Miller und Maranta belegte den ersten Rang vor dem Haus Gartmann von Patrick Gartmann in Chur. Ausgezeichnet mit dem bronzenen Hasen wurde die Bibliothek des Juristischen Instituts der Uni Zürich von Santiago Calatrava Valls.

Die Jury verweist in ihrer Begründung des siegreichen Projektes auf den virtuosen aber nie didaktischen Dialog zwischen Alt und Neu. Der Roccolo fordere die Casa Rustica von Gottfried Semper heraus, lasse aber der "alten Dame“ trotz seiner Höhe von 15 Metern eindeutig den Vortritt. Die Analogie zu den Vogelfängertürmen verorte den Turm am Ort und gebe ihm ein wenig historischen Halt.

Dem Umbau und Neubau der Villa Garbald widmete das ETH-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur kurz nach dessen Vollendung eine Ausstellung und ein Buch (4) .

Gekürt: die Villa Garbald in Castasegna. Auf dem Bild sieht man den Neubau "Roccolo" und im Vordergrund einen kleinen Teil des Semper-Gebäudes.