(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) „Politics on a corny issue” – Als das bezeichnet ein Benutzer der Internet Movie Database (1) den Dokumentarfilm „Mais im Bundeshaus“ des Schweizer Regisseurs Jean-Stéphane Bron, der 2003 in die Kinos gekommen ist. Die „Staatskundelektion in Politik“ – so die Neue Zürcher Zeitung – kommt jetzt auch an die ETH. Morgen Donnerstagabend wird der Film um 18.15 Uhr im Hörsaal F1 im Hauptgebäude interessierten ETH-Angehörigen gezeigt. Daran anschliessend findet unter der Leitung des NZZ-Inlandredaktors Markus Hofmann eine Diskussionsrunde statt, an der die CVP-Nationalrätin Kathy Riklin, die FDP-Ständerätin Trix Heberlein, der ETH-Delegierte für Fundraising, Albert Waldvogel und der Leiter der Corporate Communications der ETH, Rolf Probala, teilnehmen werden.

Thema des 90minütigen Films „Mais im Bundeshaus“, der 2004 den Schweizer Filmpreis erhielt, ist die Arbeit von fünf Parlamentariern in der 25-köpfigen Wissenschafts-Kommission zur Genlex(2) im Jahre 2001 und 2002.

Das Spektrum reicht von Josef Kunz, Landwirt und SVP-Vertreter aus dem Luzernischen, über den welschen, christdemokratischen EPFL-Professor Jacques Neirynck bis zur Parlamentsnovizin und Biobäuerin Maya Graf von den Grünen. Anhand der fünf Protagonisten, die man auch bei sich zu Hause kennen lernt, bekommt der Zuschauer eine Ahnung vom Leben und dem Ringen um Gesetzestexte in Bundesbern.

Die Genlex wurde schliesslich am 21.März 2003 von beiden Räten angenommen und zu Beginn dieses Jahres in Kraft gesetzt. Während der Sondersession im Mai 2003 zur Agrarpolitik befürwortete der Nationalrat zuerst ein Moratorium für gentechnisch veränderte Organismen (GVO), das bereits während der Genlex zur Diskussion gestanden hatte, verzichtete aber in der Differenzbereinigung darauf. Das Thema „Moratorium“ steht aber immer noch auf der politischen Agenda: So fordert die Gentechfrei-Initiative von Organisationen der Landwirtschaft, des Konsumenten-, Tier- und Umweltschutzes erneut einen Stopp beim Anbau von GVO.