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Rubrik: News

Die Ozeanschichtung beeinflusst das Kohlendioxid in der Atmosphäre.
Von den Ozeanen in die Atmosphäre

Published: 26.05.2005 06:01
Modified: 26.05.2005 12:44
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(Li (www.jakob.lindenmeyer.ch/) ) Ein internationales Forschungsteam mit Samuel Jaccard und Hans Thierstein vom Geologischen Institut der ETH konnte durch Messungen im Nordpazifik einen Zusammenhang zwischen der atmosphärischen CO2-Konzentration und der Schichtung des Ozeans um die Polkappen aufzeigen. Wie die ETH-Forscher zusammen mit einer deutschen Gruppe im Wissenschaftsmagazin "Science" berichteten, führt eine verstärkte Schichtung zu höherer Stabilität der Wassermassen. Dadurch werden in Kaltzeiten weniger Nährstoffe und CO2 an die Wasseroberfläche und somit in die Atmosphäre abgegeben. Die Schichtung der Ozeane spielt daher eine zentrale Rolle in der globalen Klimaentwicklung, so die Schlussfolgerung in der neusten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science". (1)

Dies hat allerdings auch negative Folgen für die Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre. Der Gehalt des Treibhausgases CO2 in der Erdatmosphäre ist ein Regelmechanismus im globalen Klima. Die vorindustriellen Treibhausgaskonzentrationen schwankten während der letzten 400’000 Jahre zwischen 280 ppm (parts per million) in den Warm- oder Zwischeneiszeiten und 180 ppm in den Kalt- oder Glazialzeiten. Die mittleren globalen Temperaturen lagen zwischen 15 und 12 Grad Celsius. Der heutige atmosphärische CO2-Gehalt beträgt 370 ppm und steigt rapide an. Die damit verbundene derzeitige globale Erwärmung liegt bei etwa 0,7 Grad Celsius seit 130 Jahren.

Weltweite Verteilung der maximalen Meereis-Konzentration. Jaccards Team mass beispielsweise an der Stelle "ODP 882" (oben).(Bild: Science).

Schmelzender Nordpol

Im jüngsten geologischen Abschnitt einer wärmeren Welt, der Pliozänen Warmzeit vor etwa 3 Millionen Jahren, war die mittlere Temperatur des Planeten Erde um etwa 2-3 Grad Celsius höher als heute und die atmosphärische CO2 Konzentration betrug 400-500ppm. Damals war diese ozeanische ’Süsswasserkappe' im subarktischen Nord-Pazifik nicht vorhanden und im Südpolarmeer stark reduziert. Unser Planet hatte kein Eis auf der Nordhemisphäre, auch nicht auf Grönland, was allein einen um sechs Meter höheren Meeresspiegel bedeutete. Bei der derzeitigen durch den Menschen verursachten Emission von Treibhausgasen wie CO2 ist es gemäss den Forschern wahrscheinlich, dass ein solches Szenario einer eisfreien Nordhemisphäre in diesem Jahrhundert angestossen oder realisiert wird.

Footnotes:
(1 Science, Vol 308, Issue 5724, 1003-1006, 13 May 2005: "Glacial/Interglacial Changes in Subarctic North Pacific Stratification". Online unter: www.sciencemag.org/cgi/content/short/308/5724/1003


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