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Rubrik: News

Das Sprachenzentrum im Uniturm
Redefluss und Sprachkunst

Published: 12.02.2007 06:00
Modified: 13.02.2007 16:40
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(ga (mailto:gabrielle.attinger@cc.ethz.ch) ) Am 8. Februar hat das Sprachenzentrum der Universität und der ETH Zürich(1) seine neuen Räumlichkeiten eingeweiht. Sie befinden sich in luftiger Höhe im zweitobersten Stockwerk des Uniturms. Stargast an der von Festreden geprägten Feier im Nobelrestaurant Uniturm war der Cabarettist Joachim Rittmeyer.

Fünf Jahre Provisorium

Das Sprachenzentrum geht auf eine Initiative des Linguistikprofessors Horst Sitta zurück und wurde laut Udo Fries, dem Präsidenten des Kuratoriums, bei einem Mittagessen im Dozentenfoyer der ETH Zürich im Jahr 1999 als Projekt ins Leben gerufen. Im Juli 2001 stimmten Universität und ETH einem ersten Konzept zu. Im Herbst wurde die Eröffnung des Sprachenzentrums auf das Jahr 2002 angekündigt, in der Öffentlichkeit jedoch kaum wahrgenommen. Die Pressekonferenz war nämlich auf den 11. September anberaumt, die ganze Welt blickte an jenem Tag nach New York und Washington.

Die ETH stellte dem Sprachenzentrum Büros in einem Altbau an der Predigergasse zur Verfügung. Zwei Versuche, passendere Räumlichkeiten zu finden, scheiterten. Umso glücklicher ist die Crew des Zentrums jetzt, nach fünf Jahren des Hin und Hers eine so zentral gelegene und schöne Bleibe bekommen zu haben. „Wir sind gelandet“, meinte Sabina Schaffner, die Direktorin des Sprachenzentrums erfreut.

Wider den Turm zu Babel

Die Örtlichkeit legt einen Vergleich zum Turmbau zu Babel nahe. Tatsächlich nahm nach Sabine Schaffner auch der Uni-Rektor Hans Weder Bezug auf die biblische Spachverwirrung und hielt fest, dass das Sprachenzentrum die Verwirrung mildere, die der Turmbau zu Babel hinterlassen hat. Sein Amtskollege von der ETH, Konrad Osterwalder, ging auf die wichtige Rolle ein, die das Sprachenzentrum im Rahmen der Internationalisierung der Hochschulen hat und sprach von der Möglichkeit, dass der Nachweis von Sprachkompetenz zum Teil des Studiums werden könne.

Boten die musikalischen Leckerbissen zur Feier: Christina Volk und Gina Günthard

Andreas Fischer, Prorektor Lehre der Universität Zürich, hielt fest, dass Sprachkenntnisse entgegen der Definition im Nachschlagewerk Wikipedia nicht zu den so genannten Soft Skills, sondern zu den Hard Skills, der Fachausbildung zu zählen seien.

Die Sprache als Baustelle

Musikalisch aufgelockert wurde der Reigen der Reden vom Frauenduo Christina Volk und Gina Günthard, die in verschiedenen Sprachen sangen und unterschiedlichste Stilrichtungen und Instrumente kombinierten.

Als letzter Redner widmete sich Joachim Rittmeyer der Unzulänglichkeit der Sprache, indem er zwei so genannte Baustellen der Sprache beschrieb. Zum einen ist dies die Schwierigkeit, angeführte Texte in der Rede so zu betonen, dass man die Anführungszeichen heraushört. Zum andern ging es um eine elegante Verknüpfung von weiblicher und männlicher Endung der Nomen wie der Schrägstrich und das grosse I für den mündlichen Gebrauch. Für die erste Problematik fand Rittmeyer keine befriedigende Lösung. Für den tönenden Schrägstrich machte er jedoch einen originellen Vorschlag: Er soll durch ein inhaliertes H ausgedrückt werden. Diesen Ton hätten vor 200 Jahren noch die Väter von sich gegeben, argumentierte der Wortkünstler, wenn sie erfuhren, dass ihr neu geborenes Kind kein Junge, sondern ein Mädchen war. Insofern hätte der neue Ausdruck sogar historische Wurzeln.

Footnotes:
(1 Website www.sprachenzentrum.unizh.ch


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