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Supply Chain Management: 6. Zürcher PPS-Tage an der ETH Logistik in der Praxis |
(mib) „Die flächendeckende Einführung von integrierten Informationssystemen hat seit Beginn der Achtzigerjahre bis in die heutige Zeit den Wandel von stark aufbauorientierten hin zu systemorientierten Unternehmungen begleitet“, findet Paul Schönsleben, Professor am ETH-Zentrum für Unternehmenswissenschaften (1) und Autor zahlreicher Fachbücher (2). Neben den gewünschten Folgen schlanker Prozesse und reduzierter Kosten, habe sich in der jüngeren Vergangenheit vermehrt die Erkenntnis durchgesetzt, „weitere externe Rationalisierungspotentiale gemeinsam mit unternehmensinternen und -externen Partnern im Netz zu erschliessen“. An den sechsten Zürcher PPS-Tagen diskutieren seit gestern Dienstag Logistikerinnen und Logistiker im Auditorium Maximum der ETH neue Erkenntnisse aus dem Bereich „Supply Chain Management“ (3). Diese Form des Managements befasst sich mit der Logistik – von der Bestellung bei einem Lieferanten, über die Zwischenhändler, bis hin zur Auslieferung des gewünschten Produkts. Eine Herausforderung dabei ist die Planung des Lagerbestandes. Klassische Theorien aus den Betriebswissenschaften fordern einen möglichst kleinen Stock; damit lassen sich unnötige Lagerkosten vermeiden. Dies hat allerdings gewichtige Nachteile: Wenn überraschend mehr Güter geordert werden, kann der Stock versiegen. Deshalb ist es wichtig, dass die verschiedenen Stationen in der Wertschöpfungskette untereinander Informationen austauschen. „Proaktives Handeln ist sehr wichtig“, sagt Paul Schönsleben, der mögliche Handlungsvarianten mit einem (am MIT entwickelten) „Bier-Spiel“ testete (4) und dabei feststellte, dass Studenten oft besser abschnitten als gestandene Manager.
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Wie solche Managementsysteme in der Logistik von Grossunternehmen umgesetzt werden können, erläuterten an der Tagung Bo Risberg und Jürgen Friederici von der Liechtensteiner Hilti AG, Thomas Spiess vom Sportmodehersteller Odlo und Armin Meier von der Migros. Die Referenten betonten die Wichtigkeit einfacher Strukturen, kurzer Vertriebssysteme und der intensiven, schnellen Kommunikation zwischen den einzelnen Zentren. Auch die Lieferanten müssten in den Prozess integriert werden, betonten Christian Hartmann von DaimlerChrysler und Robin Hornung von Flexis. Heute Mittwoch stehen an der Tagung Unternehmensstrategien im Zentrum der Gespräche. Unter anderem referieren Dieter Spath vom Institut für Arbeitsorganisation der Universität Stuttgart, Matthias Schnetzler und Andreas Sennheiser vom ETH-Zentrum für Unternehmenswissenschaften, Hans Ulrich Beyeler von SRTechnics, Stefan Kreidler von Schindler und Andreas Rummelt von Novartis Pharma. |
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