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Rubrik: News
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Publiziert: 20.11.2003 06:00

Zertifizierung von Klimaschutz-Projekten
Qualität gesichert

(cm) Die Klimaschutzprojekte des jungen ETH-Spin-off „myclimate“ (1) werden von einem Experten-Gremium zertifiziert (2). Das Gremium hat seine Funktion am letzten Donnerstag aufgenommen. Die Kriterien für die Zertifizierung richten sich nach international gültigen Standards (3). „Damit können wir die Qualität sichern und gewinnen bei unseren Kunden weiter an Glaubwürdigkeit“, umreisst Renat Heuberger, Geschäftsleiter von „myclimate“, die Bedeutung der Zertifizierung.

Er weist auch darauf hin, dass die Experten nicht zu Beratern werden, sondern unabhängig und kompetent auf Mängel aufmerksam machen können. Die Entscheide der Experten haben für „myclimate“ bindende Wirkung. Speziell bei den Zertifizierungskriterien für die Klimaprojekte ist, dass sie sich nicht nur auf das Klima beschränken, sondern auch weitergehende nachhaltige Aspekte enthalten. So dürfen beispielsweise am Ort der Projekte durch diese keine Arbeitsplatzverluste entstehen.

„Myclimate“ entstand als Studierenden-Initiative vor knapp zwei Jahren in Costa Rica am Jahrestreffen der Alliance for Global Sustainability (4)(5). Der in der Zwischenzeit professionelle ETH-Spin-off bietet Flugreisenden ein Climate Ticket an. Mit diesem freiwilligen Aufpreis sollen nachhaltige Energieprojekte finanziert werden, welche die durch die Flugpassagiere verursachten klimawirksamen Emissionen kompensieren. Das erste Energieprojekt war die Ausstattung einer Universität in Costa Rica mit Sonnenkollektoren, die einen Dieselmotor ersetzen (6).


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Dr. Jürg Gass sichert Renat Heuberger, Geschäftsleiter von "mylimate", schriftlich seine Zusammenarbeit als Experte im Zertifizierungs-Gremium zu. gross

Die non-profit Organisation „myclimate“ will zudem mit Aktionen die Bevölkerung sensibilisieren, welchen Einfluss der Flugverkehr auf das Klima hat. Die Initianten wählten den Flugverkehr, da er für einen beachtlichen Teil der Klimaemissionen verantwortlich, aber von Verpflichtungen zur Emissionsreduktion – so auch beim Kyotoprotokoll – ausgenommen ist.

Wie geht es weiter? Eine Idee ist gemäss Heuberger, dass es neue Climate Tickets gibt, bei denen der Flugreisende mit seinem Aufpreis die durch ihn verursachten Emissionen nicht vollständig kompensiert, sondern nur zur Hälfte. Eventuell können so noch mehr Langstreckenreisende für die Idee von „myclimate“ begeistert werden, beziehungsweise ihre Verantwortung gegenüber dem Klima wahrnehmen.


Fussnoten:
(1) myclimate: www.myclimate.org/
(2) Die Experten sind Prof. Alexander Wokaun (PSI), Prof. Daniel Spreng (CEPE), Dr. Jürg Gass (ETH-Institut für Energietechnik) sowie Dr. Stephan von Rotz (Institut für Solartechnik, Rapperswil)
(3) Die Kriterien sind kompatibel mit dem „Project Design Document“ des Clean Development Mechanism. Dieser ist ein “flexibler Mechanismus“ unter dem Kyoto-Protokoll.
(4) Vgl. „ETH Life“-Bericht „Flugtickets fürs gute Gewissen“: www.ethlife.ethz.ch/articles/CLiPPTicketsAGS.html
(5) Alliance for Global Sustainability: www.ags.ethz.ch
(6) Projekt in Costa Rica: www.myclimate.org/de/CostaRica_de.php



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