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Rubrik: News
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Publiziert: 28.03.2006 06:00

Erster IVT-Verkehrsingenieurtag
Viel Verkehr an der ETH

(mb) Genauso wie Autofahrer oft nicht viel mit Bahnfahrern zu tun haben, arbeiten Verkehrsingenieure in der Berufswelt getrennt nach ihren Disziplinen: Individualverkehr, öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung. Alle drei wieder an dem Ort zusammenzuführen, an dem sie gemeinsam studiert oder geforscht haben, war das Ziel des ersten Verkehrsingenieurtages an der ETH. In akribischer Fleissarbeit recherchierte man am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) 400 Adressen seiner Diplomanden und Mitarbeiter. Fast die Hälfte der Ehemaligen folgte am Donnerstag, 23. März, der Einladung in die Semperaula.

„In den letzten fünf Jahren wurden alle drei Professuren unseres Instituts ausgetauscht“, berichtet Kay Axhausen, Professor für Verkehrsplanung. „Nach diesem Generationswechsel wollen wir den Kontakt mit unseren Ehemaligen weiter aufrecht erhalten und den Erfahrungsaustausch zwischen Forschung und Praxis fördern.“

Verkehrsverhalten Tausender individuell simulierbar

Referenten der drei Disziplinen aus der Praxis und des Instituts stellten ihre aktuellen Arbeiten vor. (1) Unter anderem erläuterte IVT-Mitarbeiter Frank Schiffmann sein laufendes Forschungsprojekt über Private Public Partnerships als neue Organisationsform beim Unterhalt kommunaler Strassen. Die Gruppe untersucht, welche Modelle es gibt, wie sie umgesetzt und welche Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.

IVT-Verkehrsplaner David Charypar gab einen Einblick in die Mikrosimulation des Verkehrsverhaltens. Bei diesem Modellierungsprogramm gibt es stellvertretend für die echten Einwohner einer simulierten Stadt oder Region sogenannte Agenten mit individuellen Tagesplänen. Diese können lernen und passen ihr Mobilitätsverhalten an, wenn sie wegen Stau zu spät zur Arbeit kommen oder eine neue Strassenverbindung eröffnet wird.


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Staus vermeiden durch neuen Gebühren: Das Bundesamt für Strassen untersucht zusammen mit dem IVT neue Modelle für Benutzungsgebühren.

Neue Gebühren für Strassennutzung?

Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für Strassen, stellte ein Forschungspaket zur künftigen Strassenfinanzierung vor, mit der man die steigende Auslastung der Strassen besser steuern will. (2) In Fallstudien werden unterschiedliche Benutzungsgebühren untersucht: zum Beispiel eine Maut für Tunnel oder Brücken, gebührenpflichtige Sonderspuren, um Stau zu umgehen oder eine Gebühr beim Durchfahren bestimmter Zonen einer Agglomeration.

Die Ergebnisse sollen Grundlage für die spätere politische Diskussion sein. Als Teil des Forschungspaketes untersucht das IVT, wie Schweizer Autofahrer ihr Verkehrsverhalten bei bestimmten Strassengebühren ändern würden. Das gesamte Forschungspaket soll Mitte 2007 abgeschlossen sein.

Nach dem positiven Feedback der Teilnehmer stellte Ulrich Weidmann, Professor für Verkehrssysteme, in Aussicht, dass der Verkehrsingenieurtag künftig alle zwei Jahre stattfinden soll. Im kommenden Jahr werde erst aber einmal das 125jährige Jubiläum der Verkehrsausbildung an der ETH gefeiert. Im gleichen Jahr, in dem der Gotthardtunnel fertig gestellt wurde, nahm der erste vollamtliche Professor für Verkehrswesen an der ETH seine Arbeit auf. Dazu wird noch in diesem Sommer ein Buch über die Geschichte des IVT erscheinen.


Fussnoten:
(1) Alle Referate des Verkehrsingenieurtages: www.ivt.ethz.ch/news/20060323_seminar.html
(2) Mehr zum Forschungspaket des Bundesamtes für Strassen: www.astra.admin.ch/html/de/news/index.php?aktion=singleview&id=626&archiv=1



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