(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Motorräder sind nicht nur überdurchschnittlich laut, sondern sie belasten auch die Umwelt überproportional mit ihren Abgasen. Zum zweiten Ergebnis kommen Ana-Marja Vasic und Martin Weilenmann von der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aufgrund einer Untersuchung, bei der sie den Ausstoss von 8 verschiedenen Motorrädern mit 17 verschiedenen, Benzin betriebenen Personenwagen verglichen haben. Ihre Studie publizierten die Forschenden diesen Monat in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology (1) .

Bei ihren Messungen simulierten die Wissenschaftler auf ihrer Prüfanlage in Dübendorf das Fahrverhalten in der Stadt und auf dem Land sowie auf der Autobahn. Ein massiver Unterschied ergab sich „Innerorts“ in Bezug auf Kohlenwasserstoffe. Rechnet man den Ausstoss der Testfahrzeuge auf die geschätzte Töffflotte der Schweiz hoch, dann emittieren die Zweiräder 16mal mehr dieser Schadstoffe als alle Personenwagen. Auf dem Land liegt das Verhältnis noch bei knapp 4. Ebenfalls eine höhere Belastung um den Faktor 3 erzeugen die Motorräder in Bezug auf Kohlenmonoxid. Kleiner ist der geschätzte Gesamtanteil der Töffs hingegen beim Kohlendioxid und den Stickoxiden: hier liegt das Verhältnis bei 50 respektive 5. Dieser Beitrag ist gemäss den Forschern aber nicht vernachlässigbar, insbesondere wenn man bedenkt, dass viel weniger Motorräder als Personenwagen sich auf den Schweizer Strassen bewegen.

Obwohl die Wissenschaftler einschränken, dass ihre untersuchten Auto- und Motorradtypen möglicherweise nicht repräsentativ sein könnten, kommen sie zum Schluss, dass man sich aufgrund des überproportionalen Abgasbeitrages der Motorräder neue Vorschriften und Kontrollen überlegen sollte.

Abgastests der Empa ergaben, dass Motorräder in der Schweiz unter anderem 16mal mehr Kohlenwasserstoffe produzieren als die Personenwagen (Bild: Martin Weilenmann)