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Workstation für 865 Franken Sun: Zweiter Anlauf |
(nst) Wie versprochen noch vor Semesterende macht jetzt die Computerfirma Sun gegenüber ETH-Studierenden ein neues Angebot. Sun Schweiz hatte vor zwei Wochen ihre Offerte, an Studierende für maximal 2'500 Franken eine Workstation vom Typ Sun Blade 100 samt Flachbildschirm abzugeben, überstürzt zurückgezogen (ETH Life berichtete) und bei 2'500 Bestellern von Uni und ETH Zürich, die teilweise im Besitz von Kaufverträgen waren, lange Gesichter hinterlassen. "Markt soll entscheiden" Das neue, von Sun-Schweiz-Chef Nic Cantuniar anlässlich seines Auftritts an der ETH in Aussicht gestellte Angebot umfasst zwei Varianten; die eine ist eine Sun Blade 100 Workstation ohne Bildschirm, zu haben für 865 Franken, die andere die Graphikkarte Expert 3D-Lite (1172 Franken, Details siehe Kasten). Das Angebot gilt bis Ende Oktober; allerdings umfasst es je Variante maximal 1'000 Bestellungen. Bei Andreas Dudler, Direktor der Informatikdienste an der ETH, ist die neuerliche Offerte eingegangen. Im Gegensatz zur ersten, die nur via E-Mail formuliert gewesen war, "ist diese auch unterschrieben", hält Dudler fest. "Absicht ist, Studierenden, die mit dem Betriebssystem Solaris arbeiten wollen, den Kauf eines möglichst günstigen Einstiegsmodells zu ermöglichen", so Dudler - dies zu einem Viertel des Listenpreises. In Kombination mit zusätzlichem Memory und der gleichzeitig angebotenen Grafikkarte könne man ein High-End-Gerät zu einem sehr interessanten Preis zusammenstellen. Der Direktor der Informatikdienste lässt sich allerdings nicht auf Vergleiche mit anderen jetzt auf dem Tisch liegenden Angeboten von PC-Herstellern ein. "Der Markt soll entscheiden", erklärt er. Jedenfalls sehe er in der Mengenbeschränkung von 1'000 Stück diesmal kein Problem. Markant teurer als zuvor Der VSETH begrüsst die Bemühungen von Sun, "den Studierenden der ETH die Möglichkeit zum Bezug von vergünstigten Workstations zu bieten und die Hochschule zu unterstützen". Bätzner stellt jedoch fest, dass der offerierte Preis mehr als das Vierfache der real gut 200 Franken betrage, für die Workstations den studentischen und institutionellen Bestellern an der ETH Lausanne geliefert wurden.
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Der neue Kunden-Endpreis von ca. 930 Franken liege im Rahmen von Sonderangeboten grosser Distributoren für leistungsfähige Intel-basierte PC-Systeme, "womit das Sun-Angebot nur noch für wirkliche Spezialisten und weniger als Zweitrechner für eine breite Anzahl von Studierenden in Frage kommt", hält der VSETH in seiner Stellungnahme fest. Zudem bedauert der Verband der Studierenden "ausserordentlich", dass er vom neuen Angebot aus der Presse erfahren musste. Man habe sich vergeblich darum bemüht, im Vorfeld der Publikation des neuen Angebotes auf dessen detaillierte Gestaltung beratend Einfluss nehmen zu können. Ebenfalls als unbefriedigend wertet der VSETH die Limitierung auf 1'000 Geräte. Bei einer allfälligen Überzeichnung könnten die Studierenden der ETH Zürich gegen institutionelle Besteller aus der Schule ausgespielt werden. Skeptische Studierende Auf wenig Gegenliebe ist der Versöhnungsversuch von Sun bei betroffenen Studierenden gestossen. "Die Reaktionen unserer Mitglieder sind bisher durchwegs negativ", sagt Dani Mettler vom Informatik-Club der Universität Zürich (ICU). Ein Komitee "Von Sun enttäuschter Studenten" vertritt Rainer Baumann, Informatikingenieurstudent an der ETH. Baumann nennt die neue Sun-Aktion "schlichtweg lächerlich, da man als Händler in Amerika dieses Gerät etwa zum gleichen Preis bekommt".
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