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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 18.01.2001 06:00

Sanierung der Haustechnik-Anlagen im HIL
Den "Bewohnern" stinkt`s

Im ETH-Gebäude HIL werden seit 1998 etappenweise die Haustechnik-Anlagen saniert. Die etwa 670 dort tätigen ETH-Angehörigen verschiedener Institute - Studierende nicht mitgerechnet - schwimmen in einem "Wechselbad der Gefühle": Mal ist es zu kalt, dann wieder zu warm. Die schlechte Luft ist ein Dauerthema. Nicht mehr lange, verspricht der Projektverantwortliche der Abteilung Bauten, Theo Strub.

Von Regina Schwendener

Im HIL wird etappenweise saniert. Hintergrund der Sanierung sind umzusetzende Energie-Sparmassnahmen. Im Moment stellt sich nach Aussagen von Mitarbeitenden die klimatische Situation im Gebäude wie folgt dar: Es muffelt am Morgen in den Büros, im Laufe des Tages riecht es von der Mensa her nach Essen, stinkt es in der Nähe von Seminarräumen nach Zigarettenrauch oder vermutlich wegen einer Luftansaugröhre bei der Bushaltestelle nach Benzin. Es zieht erbärmlich. Die Luft ist trocken, reizt die Schleimhäute. Die einen empfinden die Räume als zu kalt, andere als zu warm.

Vor Weihnachten wärmte die Klimaanlage die Raumtemperatur grad mal auf 16 Grad; im Sommer wird die Luft von draussen um nur fünf bis sechs Grad abgekühlt, was bei 32 Grad Aussentemperatur bestenfalls einen 26 Grad "kühlen" Luftstrom im Raum erzeugt. Die Skala der gehäuft auftretenden gesundheitlichen Störungen reicht von rheumatischen Schüben über Halskehre, Schnupfen, bis zu Augenentzündungen und Halsschmerzen. Nach Meinung der Mitarbeitenden fehlt es ganz einfach an Fenstern, die man öffnen kann, und damit an frischer Luft.

Eigeninitiative ist gefragt

Das Gebäude ist aus Metall und fensterlos. Es gibt nur einige Fensterklappen für die Feuerwehr. Auf der Tour durch das Gebäude ertönen im Gespräch unabhängig voneinander immer wieder die gleichen Bemerkungen, die auch mehr oder weniger energisch beim Hausdienst deponiert wurden.

Inzwischen schützt man sich mit dicken Pullovern vor Zugluft, zieren Heizöfen und Luftbefeuchter - aus dem eigenen Portemonnaie berappt - die Büros. Einen HIL-"Bewohner" interessiert schliesslich die Frage: "Wird hier nicht am falschen Platz gespart?" Es sollte doch mal eine Kosten/Nutzen-Rechnung erstellt werden: Kosten der Arbeitsausfälle verglichen mit dem eingesparten Betrag an der Klimaanlage. Hans Ulrich Waldvogel, Bereichsleiter HIL, wendet ein: Das 18-Millionen-Grossprojekt sei erst im Mai abgeschlossen. Er gibt zu: "Wir haben technische Probleme - vor allem mit der Elektronik."


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Hil Aussenansicht
Im vollklimatisierten HIL werden die Haustechnik-Anlagen saniert. gross

Theo Strub betont: "Durch die Sanierung der Anlagen wurden nicht nur energetische, sondern auch Komfortverbesserungen für die Nutzerinnen und Nutzer erreicht." Er erwähnt die Einzelraum-Zuluftregulierung in den Büros und die Klimaverbesserung durch den Einbau einer Aktivdecke in den Zeichensälen.

Die 16 Grad Bürotemperatur betreffe laut Strub nur drei bis fünf Büros von gegen 500. "Dies lag am Leitsystem, welches den Sollwert der Zuluft auf Null Grad setzte und die Anlage somit im Winter kühlte. Die angesprochenen 16 Grad kommen von der Sollwertschiebung des Leitsystems und daher, dass vor Weihnachten das Dach wegen Sanierungsarbeiten örtlich abgedeckt wurde", so der Projektleiter. Die Sollwertschiebung des Leitsystems sei behoben und das Dach wieder isoliert.

Die Probleme werden angegangen

In unbesetzten Büros werden die Anlagen zwecks Energieeinsparung abgestellt. Sobald der Raum genutzt wird, wird über einen Präsenzmelder die Lüftung aktiviert. Es dauert dann einige Minuten, bis der Raum durchlüftet sei. Dies führe dazu, dass sich in länger nicht genutzten Büros abgestandene Luft bilde. Den Reklamationen betreffend Zugluft-Erscheinungen oder Kaltluftschüben sei man nachgegangen. Strub schliesst nicht aus, dass diese zu Krankheitsfällen führen, grenzt aber ein, dass Messungen aber gezeigt hätten, dass die Sollwerte (sprich Luftgeschwindigkeiten) innerhalb der Toleranzen liegen. Sie hätten jedoch auch gezeigt, dass die grössten Zugluft-Erscheinungen von der Fassade herrühren und nicht von der Lüftungsanlage. "Gespart wurde an der Abluftregulierung", gibt Strub zu. Dies habe jedoch nur auf die Druck- und Schallproblematik einen Einfluss - nicht auf die Luftqualität und die Zugluft-Erscheinungen. Eine Arbeitsgruppe soll bis Ende April Vorschläge zur Lösung der Druck- und Schallprobleme erarbeiten.




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