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Rubrik: Tagesberichte |
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ETH-Transfer-Lunch: Spin-off-Förderung Zwei Erfolgsgeschichten |
Es existieren noch mehr als 90 Prozent der rund 100 ETH-Spin-off-Firmen, die seit 1984 gegründet wurden. Eine stolze Quote. Am gestrigen ETH-transfer-Lunch wurden zwei Fallbeispiele, die Firmen Acter und Sensirion, vorgestellt. Beide Firmen haben den Durchbruch geschafft, auch wenn sie noch rote Zahlen schreiben. Von Dora Fitzli Die ETH Zürich motiviert ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Gründung von Firmen. "Warum macht das die ETH?" Das war eine Frage aus dem Publikum an der gestrigen Lunch-Veranstaltung "Spin-off-Förderung" von ETH transfer, der Technologietransferstelle der ETHZ. Laut Christian Brenner und Matthias Erzinger von ETH transfer stehen keine kommerzielln Motive im Vordergrund. Wissenstransfer fördern Es gehe vielmehr darum, den Wissenstransfer zu fördern und durch die Schaffung von Jobs auch einen volkswirtschaftlichen Beitrag zu leisten. Ob in Zukunft vermehrt finanzielle Gründe für das Engagement der ETH bei der Förderung von Spin-off-Firmen zu tragen kommen, ist noch unklar. Momentan sind die gesetzlichen Grundlagen für eine direkte Firmenbeteilung der ETH bei den Spin-off-Unternehmen nicht vorhanden.
Zu Beginn der dritten Lunch-Veranstaltung erläuterte der Technologietransferspezialist Christian Brenner wie die ETH Zürich die Gründung von Spin-off-Firmen unterstützt und fördert. Dazu gehören Beratung, ein Darlehen bis zu 50'000 Franken, das Label "Spin-off Unternehmen der ETHZ", die Vermietung von Räumen und Geräten, wie auch die Vermittlung von Kontakten. In Lizenz-, Kauf- oder Optionsverträgen zwischen der ETHZ und der Spin-off Firma wird die Übertragung und Nutzung von Erfindungen und Immaterialgüterrechten der ETHZ geregelt. Wie das dann im konkreten Fall aussieht, wurde nicht offengelegt.
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Nach diesem rein informativen Einstieg wurde die Veranstaltung durch die Selbstdarstellung zweier junger Spin-off-Firmen aufgelockert. Beide anwesenden Firmengründer haben zwar die klassischen Stufen einer Unternehmensgründung durchlaufen, und dennoch sind beide fast zufällig ins Business-Leben hineingerutscht. Beide Firmengründer betonten, wie sehr ihnen ETH transfer geholfen habe und lobten die Zusammenarbeit mit den ETH-transfer-MitarbeiterInnen. Investoren stehen Schlange Felix Mayer war im November 1997 gerade am Abschluss seiner Dissertation, als er vom Venture-98-Wettbewerb erfuhr, den die ETH mit Mc Kinsey lanciert hatte. Dies gab ihm den Anstoss, die kommerzielle Umsetzung zu wagen - und zwar mit neuen Wind-Sensoren, mit denen er sich in seiner Doktorarbeit beschäftigt hatte. Zusammen mit einem Partner schrieb er einen Business-Plan und gewann den ersten Preis. Damit öffneten sich ihnen viele Türen - die Venture Kapitalisten standen Schlange. Die Firma Sensirion war somit geboren. Im September 1998 wurde ein Spin-off-Vertrag mit der ETH abgeschlossen; mittlerweile beschäftigt die Firma 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Zwar operiert die Firma nicht wie ursprünglich vorgesehen im Segment der Windsensoren, sondern entwickelt Strömungs- und Temperatursensoren. Dafür besteht ein grösserer Markt. Eine ganz ähnliche Erfolgsstory hat die Firma Acter AG hinter sich, die im May 1999 gegründet wurde und heute bereits 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Die Idee, die später zur Grundlage für die Firmengründung wurde, entstand bei einem Nachtessen, schilderte Urs Lott, CTO (Chief Technology Officer) von Acter. Es handelt sich dabei um eine persönliche Identifizierungs- und Sicherheitskarte für den Zugang zu unterschiedlichsten IT-Geräten. In den vergangenen eineinhalb Jahren gelang es Acter einen Prototypen zu entwickeln. Man hofft, bald mit einem Produkt auf den Markt zu gelangen. |
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