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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 27.08.2004 06:00

D-CHAB: Arzneipflanzengarten und Chemie- und Pharmazie-Museum
Die Chemie auf dem Weg zum Museum

Das Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) plant einen Arzneipflanzengarten sowie ein Chemie- und Pharmazie-Museum auf dem Hönggerberg. Inzwischen sind die Vorarbeiten weit gediehen. Die Einweihung ist im März 2005 geplant – als Beitrag zum Jubiläumsjahr.

Von Michael Breu

Das noch junge Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) hat viel vor. Nach nur neun Monaten Vorbereitungszeit haben sich das Departement Chemie und das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften Anfang 2003 zum D-CHAB zusammengeschlossen (1), in diesem Sommer soll das Departement auch räumlich auf dem Hönggerberg vereint werden, und schon wird der nächste Schritt geplant. Im Frühjahr 2005 – rechtzeitig auf das Jubiläumsjahr hin – will das D-CHAB auf dem Hönggerberg einen Arzneipflanzengarten einweihen und ein Chemie- und Pharmazie-Museum eröffnen. Die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren, koordiniert von Detlef Günther, ETH-Professor am Laboratorium für Anorganische Chemie.

Aus dem ETH-Chemiemuseum: der Vorgänger eines Druckreaktors. Bild: Alex Wolf gross

„Der Arzneipflanzengarten soll zwischen dem HPH der Physik und dem HCI-Gebäude auf der Höhe des dritten Fingers entstehen“, sagt Detlef Günther. Angelegt wird der Garten in konzentrischen Kreisen, wobei die einzelnen Segmente jeweils Pflanzen enthalten, die pharmakologisch typisiert werden können – zum Beispiel nach deren Gehalt an ätherischen Ölen, an Kohlenhydraten, Gerbstoffen, Alkaloiden, Glykosiden oder Phenolen. „Gesetzt werden die Arzneipflanzen im September 2004“, sagt Günther. Noch offen sei, welche Beschriftung gewählt wird. Auf jeden Fall soll aber auf die Bedeutung der einzelnen Arzneipflanzen hingewiesen werden, etwa auf das Schmerz-, Fieber- und Rheumamittel Aspirin, dessen Ausgangssubstanz Salicylsäure in der Weide vorkommt. „Mit dem Arzneipflanzengarten wollen wir zeigen, dass sich die Wissenschaft auch an der Natur orientiert. Und natürlich ist der Garten auch ein Beitrag für einen schönen Campus auf dem Hönggerberg.“ Auf jeden Fall, betont Detlef Günther, ist der Arzneipflanzengarten nicht als Konkurrenz zum Alpengarten gedacht, der am 21. Juni beim HPF (Bauwissenschaften) eingeweiht wurde. Denn die Idee komme aus dem Institut für Pharmazeutische Chemie, das schon heute auf dem Campus Irchel einen solchen Garten pflege.

Referenzproben: Die verschiedenen Kampfer-Verbindungen stammen aus dem alten Chemie-Museum. Jetzt sind sie wieder zu sehen. Bild: Alex Wolf gross


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Roter Fingerhut: Der Inhaltsstoff der Blütenpflanze - Digitalis - wird als Arzneimittel verwendet. Bild: Barbara Brauckmann gross

Auch das Chemie- und Pharmazie-Museum (2) ist nichts Neues. Das Institut für Pharmazeutische Chemie betreibt auf dem Irchel schon seit mehreren Jahren die Sammlung „Phytopharmazie“, und das ehemalige Departement Chemie führte seit 1966 im alten Chemiegebäude an der Universitätsstrasse ebenfalls eine Ausstellung. Heute sind beide verstaubt: jene der Pharmazie in den alten Vitrinen, die der Chemie im Keller auf dem Campus Hönggerberg. Nun sollen alle Exponate vereint und neu arrangiert werden. Dazu will das D-CHAB zwölf bis 19 neue, moderne Vitrinen anschaffen und diese in den nächsten Monaten ausstatten. Ein Prototyp wurde Anfang Juli vorgestellt.

„Die Vitrinen werden im Servicetrakt auf den einzelnen Stockwerken aufgestellt, je vier Stück“, sagt Detlef Günther. „Unsere Idee ist, dass wir in einer ständigen Ausstellung Geräte, Präparate und Dokumente zur Geschichte der Chemie und Pharmazie zeigen.“ Damit soll vor allem den Studentinnen und Studenten die Bedeutung verschiedener Arbeiten aus den frühen Zeiten der Wissenschaft näher gebracht werden. Das Museum, die Einweihung ist im März 2005 geplant, ist damit eine optimale Ergänzung zur Fotoausstellung über die verschiedenen ETH-Nobelpreisträger, die in den Hörsälen im HCI zu sehen ist.

Ein Knackpunkt muss das Departement allerdings noch lösen: die Finanzierung. „Wir werden sicher verschiedene Unternehmen für ein Sponsoring anschreiben“, sagt der Chemieprofessor und hofft, dass neben der Finanzierung gleich auch noch einige Exponate für die Ausstellung beigesteuert werden.

Laborjournal: Alte wissenschaftliche Arbeit aus dem Chemie-Museum. Bild: Barbara Brauckmann gross


Literaturhinweise:
Einen ersten Hinweis auf das Chemie-Museum veröffentlichte ETH Life im Beitrag „Reich der stillen Kräfte“ vom 27. Mai 2003, einem Artikel über den 200. Geburtstag des grossen Chemikers Justus Liebig: www.ethlife.ethz.ch/articles/liebig.html.
Ebenfalls ein Beitrag zum Chemie-Museum ist im Molekül erschienen: www.chab.ethz.ch/information/publicrelations/publikationen/molekuel/

Fussnoten:
(1) Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften: www.chab.ethz.ch/. Über die Fusion des Departements Chemie und des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften zum D-CHAB berichtete ETH Life am 21. Februar 2003 unter dem Titel „Echter Campus für Life Sciences“: www.ethlife.ethz.ch/articles/dchab.html.
(2) Chemie- und Pharmazie-Museum: www.chab.ethz.ch/information/museum/index



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