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Rubrik: News

Professor Renato Zenobi über die Chancen einer akademischen Laufbahn
Hochschulkarriere als Chance

Published: 17.01.2005 06:00
Modified: 17.01.2005 15:05
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(akl) „Being a professor in academics feels a bit like running your own little business.” Mit diesen Worten beschrieb Renato Zenobis Doktorvater ihm vor einigen Jahren den Beruf des Hochschulprofessors. Mit ähnlichen Worten wandte sich Zenobi, mittlerweile selbst Professor für Analytische Chemie an der ETH Zürich (1) , nun an seine Studierenden. Im Rahmen der Kolloquien für Studierende und Doktorierende des Departements Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) (2) , diskutierte Zenobi am vergangenen Freitag mit den Studierenden über persönliche und berufliche Voraussetzungen, um die Leiter der akademischen Karriere zu erklimmen.

Raus aus dem Mittelmasssumpf

Um eine akademische Laufbahn anzutreten, so Zenobi, sei es in erster Linie nötig „gute Durchschnittlichkeit“ abzulegen. Hervorragende Leistungen und Forschungsresultate während der Doktorarbeit und des Post-Docs seien wichtig, um aus dem „Mittelmasssumpf“ heraus zu stechen: Dazu brauche man, nebst einer kindlichen Neugier und der Freude am Entdecken, starken Willen und gutes Durchsetzungsvermögen. Abschrecken wolle er damit aber niemanden. Er selbst habe vielerorts die Erfahrung gemacht, dass andere Forscher auch „nur mit Wasser“ kochen.

Gute Möglichkeiten für Frauen

„Die akademische Laufbahn ist in der Schweiz ähnlich aufgebaut wie in den USA: Vom Assistenzprofessor wird man zum ausserordentlichen und schliesslich, beim Erscheinen der ersten grauen Haare, zum ordentlichen Professor berufen“, so Zenobi. Was die Systeme aber unterscheide, sei die Tatsache, dass in den Staaten viel mehr Frauen leitende Positionen in Hochschulen übernehmen. Ob Frauen in Europa sich weniger trauen oder ob es an geeigneten Vorbildern fehlt, liess Zenobi offen.

"Als Hochschulprofessor führt man seinen eigenen kleinen Betrieb", so Renato Zenobi zu den Studierenden der Chemie am vergangenen Freitag.

Doch gerade für Frauen sieht er im Moment gute Möglichkeiten den passenden Platz in der europäischen Hochschullandschaft zu finden. Auch wies er auf die akademische Nachwuchsförderung hin: zum Beispiel die SNF-Förderungsprofessur (3) oder die speziell auf Chemiker bezogene Werner-Förderungsprofessur (4) .

Allerdings machte Zenobi keinen Hehl daraus, dass eine akademische Laufbahn schwer zu planen ist. Eine wichtige Voraussetzung sei es, sowohl geografisch als auch karrieremässig ständig flexibel zu bleiben. Die Kompromissbereitschaft müsse nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben sehr hoch angesetzt werden.

Zenobi verstand es den Studierenden zu vermitteln, dass eine akademische Karriere nicht ein Ding der Unmöglichkeit ist. Viel eher biete sich eine reale Chance, die man nur zu ergreifen wissen müsse.

Footnotes:
(1 Homepage von Professor Zenobi, Laboratorium für Organische Chemie: www.chab.ethz.ch/personen/prof/zenobi
(2 Kolloquien für Studierende und Doktorierende des Departements Chemie und Angewandte Biowissenschaften: www.chab.ethz.ch/information/publicrelations/aktivitaeten/kolloquium/kolloquium_2004_05.pdf
(3 Infos zur SNF-Förderungsprofessur: www.snf.ch/de/cal/awa/awa_pfs_old.asp
(4 Infos zur Werner-Förderungsprofessur: www.alfredwernerfoundation.com/


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